10. Oktober, 2025

Politik

Kontroverser Friedensplan: Ben-Gvir und Smotrich signalisieren Opposition

In Israel steht eine entscheidende Parlamentsabstimmung über ein stark umstrittenes Friedensabkommen zur Beilegung des andauernden Konflikts im Gazastreifen bevor. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Positionierung des rechtsextremen Polizeiministers Itamar Ben-Gvir, der zusammen mit seiner Partei öffentlich erklärt hat, gegen den vorgelegten Plan zu stimmen. Der Hauptgrund für die Opposition liegt in der vorgesehenen Freilassung von etwa 250 palästinensischen Gefangenen, die zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, im Austausch für israelische Geiseln. Ben-Gvir äußerte tiefgehende Bedenken hinsichtlich der Freilassung Personen, die als Terroristen, darunter auch Mörder, klassifiziert werden.

Obwohl die Abstimmung voraussichtlich eine klare Mehrheit für das Abkommen erzielen wird, bleibt das politische Klima in Israel extrem angespannt. In der Vergangenheit hat Ben-Gvir mehrfach darüber nachgedacht, die Regierungskoalition zu verlassen, sollte die Hamas weiterhin die Kontrolle im Gazastreifen ausüben. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat indes versichert, dass die Hamas im Zuge dieses Friedensplans nicht mehr an der Macht bleiben wird.

Das Friedensabkommen sieht nach dem Ende der militärischen Auseinandersetzungen eine Verwaltung des Gazastreifens durch eine Übergangsregierung palästinensischer Technokraten unter internationaler Überwachung vor. Dies gilt als ein wegweisender Schritt in den Friedensverhandlungen, der jedoch viele Fragen aufwirft. Von besonderem Interesse ist, dass auch der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich angedeutet hat, das Abkommen nicht unterstützen zu wollen.

Die Hamas hat trotz dieser oppositionellen Stimmen grundsätzlich ihre Zustimmung zum Friedensplan signalisiert. Doch bleibt unklar, ob die Organisation bereit ist, unter den Bedingungen zu agieren, die eine eigene Machtbeteiligung vollständig ausschließen. Diese Unsicherheiten tragen zur Komplexität und zur Spannung in der politischen Landschaft Israels bei und lassen die Zukunft des Friedensprozesses ungewiss erscheinen.