08. November, 2025

Technologie

Kontroversen um Nexperia: Chinas Erwartungen in der Halbleiterkrise

Die aktuellen Entwicklungen im andauernden Disput um das niederländische Halbleiterunternehmen Nexperia haben eine verstärkte Reaktion aus China hervorgebracht, das die Niederlande auffordert, in den Verhandlungen größere Zugeständnisse in Betracht zu ziehen. Das chinesische Handelsministerium kritisierte jüngst die ihrer Meinung nach unzureichenden Maßnahmen der Niederlande zum Schutz der Interessen chinesischer Unternehmen, die unter der anhaltenden Chipkrise besonders leiden. Die Spannungen tragen zur Instabilität des internationalen Handelsverkehrs bei und gefährden zunehmend die Stabilität der globalen Lieferketten.

Die Forderungen der chinesischen Behörden wurden im Nachgang an einen Onlinebeitrag des amtierenden niederländischen Wirtschaftsministers Vincent Karremans laut. In einem Posting auf der Plattform X am 6. November äußerte Karremans seine Zuversicht hinsichtlich der Fortschritte in den Gesprächen mit der Volksrepublik China. Er erklärte, er hoffe, dass die Versorgung mit chinesischen Halbleitern bald wieder reibungslos verlaufen werde, um so die Nachfrage europäischer Kunden des Unternehmens Nexperia zu befriedigen.

Trotz der gefasst wirkenden Worte des niederländischen Ministers fordern die chinesischen Behörden konkrete Taten. Sie warnen davor, sich auf bloße Lippenbekenntnisse zu beschränken, und drängen die Niederlande, baldige konkrete Maßnahmen zu verabschieden. Während sie eine Einmischung über administrative Kanäle ablehnen, zeigen sich die Verantwortlichen in Peking durchaus bereit zur Zusammenarbeit und haben niederländische Vertreter zu Gesprächen nach China eingeladen.

Der Kern dieses Konflikts liegt in einem niederländischen Beschluss vom 30. September, der die Technologiebranche erschütterte. Aufgrund von Sicherheitsbedenken in Bezug auf die chinesische Muttergesellschaft Wingtech unterliegt Nexperia verstärkter Kontrolle. China reagierte prompt auf diese Maßnahme mit Exportbeschränkungen zentraler Halbleiterprodukte, die insbesondere europäische Automobilhersteller in Bedrängnis bringen.

Dennoch gibt es Anzeichen für Fortschritte am Horizont der festgefahrenen Situation. Die laufenden Verhandlungen scheinen Potenzial für Ausnahmeregelungen zu bieten, da erste Exportgenehmigungen erteilt wurden. Branchenexperten und Unternehmen hoffen auf eine baldige Normalisierung der Lieferketten, die unerlässlich für eine stabile Wirtschaftsentwicklung ist.