22. Oktober, 2025

Politik

Kontroverse über Steuervergünstigungen steht vor Eskalation

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat die Bundesländer eindringlich vor den Konsequenzen eines möglichen Scheiterns der geplanten Steuererleichterungen für Gastronomiebetriebe und Pendler gewarnt. In einer klar formulierten Ansprache erteilte der SPD-Politiker den von einigen unionsgeführten Ländern geforderten finanziellen Ausgleich eine entschiedene Absage. Klingbeil beharrt darauf, dass das Entlastungsgesetz wie vorgesehen Anfang 2026 in Kraft treten soll, um die wirtschaftlichen Belastungen in diesen Sektoren zu mindern.

Im politischen Diskurs äußerte Jens Spahn, Unionsfraktionschef im Bundestag, heftige Kritik am Vorgehen von Minister Klingbeil. Er betonte, dass öffentliche Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Koalition die Chancen auf Erfolg ihrer Vorhaben erheblich beeinträchtigen könnten und appellierte an die Beteiligten, verstärkte interne Abstimmungen vorzunehmen, um eine kohärente Strategie zu entwickeln.

Die Bundesregierung unterstützt indessen den Entschluss, finanzielle Kompensationen an Länder und Kommunen kategorisch abzulehnen, was die Besorgnis auf Landesebene weiter anheizt. Der Bundesrat hat kürzlich mit Nachdruck vor gravierenden Einnahmeverlusten für die Länder gewarnt, die sich bis zum Ende des geplanten Zeitraums auf über 12 Milliarden Euro summieren könnten. In diesem Kontext teilte Mario Vogt, Ministerpräsident von Thüringen, seine Sorge dahingehend mit, dass finanzielle Erleichterungen für Pendler und die Gastronomie nicht zulasten der ohnehin angespannten Haushalte der Bundesländer beschlossen werden sollten.

Der Gesetzentwurf sieht neben der Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie und der Anpassung der Pendlerpauschale zugunsten der Arbeitnehmer auch eine Erhöhung der Ehrenamtspauschale vor, was zusätzliche finanzielle Motivation und Anerkennung für ehrenamtliche Tätigkeiten verspricht. Der Bundestag wird sich in der nächsten Phase der Gesetzgebung gründlich mit dem Vorhaben befassen, bevor es zur erneuten Abstimmung an den Bundesrat weitergeleitet wird.