06. Oktober, 2025

Politik

Konflikt um das Verbrenner-Verbot: Bundesregierung droht Konfrontation

In der aktuellen Diskussion um das EU-weite Verbot von Verbrennungsfahrzeugen ab dem Jahr 2035 hat Bundesumweltminister Carsten Schneider seine Unterstützung für den bisherigen Kurs deutlich zum Ausdruck gebracht. Die anstehenden Gespräche beim Autogipfel verdeutlichen die Dringlichkeit dieser Thematik, und Schneider spricht sich mit Nachdruck dafür aus, das geplante Verbot unbeirrt umzusetzen.

Der Umweltminister verweist auf die Herausforderungen, denen viele Zulieferbetriebe gegenüberstehen, hebt jedoch hervor, dass eine Vielzahl von Unternehmen sich bereits erfolgreich an die neuen Klimaregeln angepasst hat. Diese Anpassungsfähigkeit verdient laut Schneider Anerkennung und Vertrauen. Er betont, dass Planungssicherheit für den wirtschaftlichen Erfolg der Automobilbranche von entscheidender Bedeutung ist. Das Festhalten am Kurs biete die notwendigen Rahmenbedingungen, um gleichzeitig Innovationen voranzutreiben und den Übergang zu nachhaltiger Mobilität zu gestalten.

Mit einem angemessenen Vorlauf von zehn Jahren sieht Schneider ausreichend Zeit, um erforderliche technische Anpassungen vorzunehmen. Er weist Forderungen, die eine Abkehr von der aktuellen Rechtslage fordern - welche vorschreibt, dass Neuwagen ab 2035 kein CO2 mehr ausstoßen dürfen -, entschieden zurück.

Ungeachtet seiner klaren Position steht die schwarz-rote Koalition bei diesem Thema intern unter Spannung. Bundeskanzler Friedrich Merz hat erklärt, auf EU-Ebene gegen das Verbot vorgehen zu wollen, da er hybride Antriebe als zukunftsträchtig betrachtet. Während die Union geschlossen gegen das Verbrenner-Verbot agiert, gibt es auch innerhalb der SPD kritische Stimmen. Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies fordert beispielsweise eine Überarbeitung der bestehenden Pläne.

Diese Meinungsverschiedenheiten bilden einen zentralen Diskussionspunkt für den kommenden Autogipfel, zu dem Kanzler Merz ins Kanzleramt lädt. Neben der Teilnahme mehrerer Bundesminister und Vertreter der Bundesländer wird die Veranstaltung auch hochrangige Repräsentanten der Automobilindustrie und der Gewerkschaften versammeln. Ziel ist es, die künftigen Weichenstellungen für eine klimafreundliche Mobilität zu definieren und einen konstruktiven Dialog über die Zukunft der Automobilbranche zu führen.