In der anhaltenden Debatte um das geplante Rentenpaket hat die Partei Bündnis 90/Die Grünen ihre Unterstützung für die initiierten Reformpläne der Regierungskoalition verweigert, was einen signifikanten Widerstand innerhalb der Koalition markiert. Felix Banaszak, einer der beiden Parteivorsitzenden, äußerte gegenüber der "Bild am Sonntag" erhebliche Bedenken. Er bezeichnete das Rentenpaket als einen unadäquaten Umgang mit finanziellen Mitteln, der die grundlegenden Strukturprobleme des Rentensystems nicht adressiere. Nach Ansicht von Banaszak liegt die politische Verantwortung, angesichts der scharfen internen und externen Kritik, nun vollständig bei der Regierung.
Erstaunlicherweise formiert sich auch in der Jungen Gruppe der Unionsfraktion Widerstand gegen die Reformbestrebungen, die ab dem 1. Januar in Kraft treten sollen. Junge Abgeordnete der Fraktion äußerten Bedenken, dass der parlamentarischen Mehrheit der Unionsfraktion bei der entscheidenden Abstimmung eine parteiinterne Übereinkunft fehle, wodurch die Verabschiedung der Reform gefährdet werden könnte.
Zu den kontroversen Reformvorschlägen gehören unter anderem die Festlegung einer Haltelinie beim Rentensicherungsniveau, die Ausweitung der Mütterrente, die Einführung einer Frühstartrente für Kinder ab sechs Jahren, die Aktivrente mit einem steuerfreien Zusatzverdienst bis zu 2.000 Euro im Monat, die Stärkung der Betriebsrente und die Neugestaltung der Riester-Rente. Banaszak räumte auch ein, dass es innerhalb der Grünen Partei zu internen Kommunikationsschwierigkeiten gekommen sei und bemerkte, dass selbst die am meisten verzerrte Darstellung oftmals einen wahren Kern habe.
In der öffentlichen Wahrnehmung sehen sich die Grünen gelegentlich mit dem Vorwurf konfrontiert, aus einer elitären Perspektive zu handeln. Banaszak widersetzte sich dieser Sichtweise nachdrücklich und betonte sein Bestreben, eine Politik zu verfolgen, die das gesellschaftliche Gefüge in vollem Umfang berücksichtigt und in deren Zentrum die Bedürfnisse der Bürger stünden.