Auf der unlängst abgehaltenen Weltklimakonferenz sorgte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mit differenzierten Stellungnahmen zur Nutzung fossiler Energieträger für erhebliche Aufmerksamkeit. Während die weitverbreitete Auffassung vorherrscht, dass fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle die Hauptverursacher und zugleich Hauptgegner im Kampf gegen den Klimawandel darstellen, betonte von der Leyen, dass der primäre Fokus der Europäischen Union auf der Reduktion von Emissionen liegt. Dennoch versicherte sie, dass die EU fest an ihren ambitionierten Klimazielen festhalte, die sowohl die Verringerung der Kohlenstoffemissionen als auch den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen zum Ziel haben.
In Anbetracht der Tatsache, dass klimaschädliche Treibhausgase hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt werden, hat die Europäische Union in den vergangenen Tagen auf der UN-Klimakonferenz ihre Bemühungen intensiviert, einen beschleunigten Umstieg auf erneuerbare Energien zu fördern. Solche Anstrengungen sind jedoch nicht frei von Kontroversen. Der deutsche Geschäftsführer von Greenpeace, Martin Kaiser, äußerte scharfe Kritik an den Ausführungen von der Leyens und merkte an, dass ihre Aussagen ihren einst richtungsweisenden Einfluss in der Klimapolitik erheblich geschmälert hätten. Zudem führte er an, dass die jüngsten Bestrebungen der EU, strengere Klimaziele zu formulieren, durch Kompromisse im Ministerrat abgeschwächt wurden, vor allem aufgrund des anhaltenden Drucks aus Deutschland, wo die Diskussion über das beschlossene Verbot von Verbrennungsmotoren bis 2035 weiter andauert.
Martin Kaiser nutzte die Gelegenheit, auf die derzeitige Spaltung zwischen Nationen hinzuweisen, die nach wie vor auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, und jenen, die den Übergang zu erneuerbaren Energien ernsthaft vorantreiben wollen. In einem solchen dynamischen und oft polarisierten Umfeld, so Kaiser, erweisen sich von der Leyens Aussagen eher als kontraproduktiv. Auch Dänemarks Klimaminister Lars Aagaard meldete sich zu Wort und stellte klar, dass der entscheidende Unterschied zwischen fossilen und erneuerbaren Energien in den durch erstere verursachten Emissionen liegt, deren Reduktion unerlässlich sei.
Inmitten dieser Debatten prognostiziert das Global Carbon Project, dass die globalen Treibhausgasemissionen aus fossilen Brennstoffen weiterhin einen Aufwärtstrend verzeichnen dürften. Für das Jahr 2025 erwartet das Projekt einen Anstieg um 1,1 Prozent, womit ein neues Rekordniveau erreicht würde. Die Kohlendioxidkonzentration könnte somit 52 Prozent über dem vorindustriellen Niveau liegen, was die Dringlichkeit verstärkter internationaler Anstrengungen zur Emissionsreduktion unterstreicht.