Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erhebliche Besorgnis über die jüngste militärische Entwicklung geäußert, bei der russische Streitkräfte zunehmend belarussische Positionen für Angriffe auf die Ukraine nutzen. Diese Angriffe umfassen sowohl Drohnen- als auch Raketeneinsätze und stellen eine strategische Herausforderung für die ukrainischen Verteidigungslinien dar. Während einer umfassenden Sitzung mit der Armeeführung der Ukraine betonte Selenskyj, dass diese Vorgehensweise die Souveränität von Belarus in Frage stelle. Die Stationierung russischer militärischer Infrastruktur auf belarussischem Boden wird als gefährliche Preisgabe der nationalen Unabhängigkeit zugunsten der geopolitischen Interessen Moskaus angesehen.
Präsident Selenskyj unterstrich zudem die Komplexität, die durch die russische Nutzung ziviler Infrastrukturen für militärische Zwecke entsteht. Die Stationierung technischer Einrichtungen auf Dächern von Wohngebäuden erleichtere die präzise Steuerung militärischer Angriffe und stelle eine eklatante Missachtung menschlichen Lebens dar. In einer deutlichen Botschaft an Minsk fordert Selenskyj die belarussische Führung auf, solche gefährlichen Strategien zu beenden, die die ukrainischen Luftabwehrkräfte zwingen, ihre Verteidigungsmechanismen ständig anzupassen.
Obwohl Belarus seit Beginn der russischen Invasion bereitwillig sein Territorium als Ausgangspunkt für militärische Operationen zur Verfügung stellt, sind belarussische Truppen bislang nicht aktiv in die Kampfhandlungen involviert. Nichtsdestotrotz bindet die latente Bedrohung, die von der belarussisch-ukrainischen Grenze ausgeht, erhebliche Ressourcen der ukrainischen Streitkräfte. Diese Entwicklung verstärkt die Spannungen in der Region und stellt die diplomatischen Beziehungen zwischen den beteiligten Staaten auf eine harte Probe.