Kenia intensiviert seine Bestrebungen, ein Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten abzuschließen, und hofft, die Verhandlungen noch vor Jahresende zum Abschluss zu bringen. Präsident William Ruto verfolgt nicht nur das Ziel, dieses bedeutende Abkommen zu sichern, sondern setzt sich auch für die Verlängerung des African Growth Opportunity Act (AGOA) um mindestens fünf Jahre ein. In einem Interview auf der diesjährigen Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York unterstrich Ruto die essentielle Rolle von AGOA in der Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Afrika und den USA.
Trotz eines gescheiterten Versuchs im vergangenen Jahr, im US-Kongress eine Verlängerung des seit 25 Jahren bestehenden Abkommens zu erzielen, zeigt sich Ruto voller Zuversicht. Die Rückkehr von Donald Trump in das politische Rampenlicht hat die Verhandlungen allerdings nicht erleichtert, da dessen handelspolitische Ansätze potenzielle Hürden darstellen könnten. Dennoch sieht Ruto positive Fortschritte bei den laufenden Verhandlungen über das bilaterale Handelsabkommen mit den USA und hält einen Abschluss bis Ende 2025 für wahrscheinlich.
Kenia strebt im Rahmen des Abkommens den erweiterten Zugang zu den US-amerikanischen Märkten an, insbesondere für Produkte wie Bekleidung, Textilien und agrarische Erzeugnisse. Darüber hinaus erweisen sich auch Sektoren wie Bergbau und Fischerei als vielversprechende Gebiete für die Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Nationen. Sollte das Abkommen erfolgreich zustande kommen, wäre es das erste seiner Art, das zwischen einer sub-saharischen Nation und den USA geschlossen wird.
Eine Verlängerung von AGOA würde derweil erhebliche Vorteile für die wirtschaftliche Entwicklung und die Handelsbeziehungen Afrikas bieten, weshalb Ruto dies als unverzichtbar erachtet. Gleichzeitig äußerte sich der kenianische Präsident zur prekären Situation im Ostkongo und betonte die Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Kooperation zur Lösung des Konflikts. Kenia hat sich bereits als führende Kraft bei der Unterstützung internationaler Missionen, wie jener in Haiti, hervorgetan und fordert weiterhin verstärkte logistische und finanzielle Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft.