10. September, 2025

Politik

Katar übt Kritik an der verzögerten Informationsbereitstellung der USA nach israelischem Angriff

Die Regierung von Katar hat nach einem Luftangriff Israels auf die Hamas-Führung in Doha Kritik an der Informationspolitik der Vereinigten Staaten geäußert. Der Premierminister und Außenminister von Katar, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, erklärte, dass Doha erst zehn Minuten nach dem Angriff von einem Vertreter der USA informiert wurde, obwohl der Angriff um 15:46 Uhr Ortszeit stattfand und der telefonische Hinweis erst um 15:56 Uhr eintraf. Al Thani führte aus, dass dies die erste Information war, die die katarische Regierung von amerikanischer Seite erhielt, mit der Erläuterung, dass auch die USA erst kürzlich über den Vorfall unterrichtet worden seien.

Gegensätzliche Aussagen aus Washington werfen jedoch Fragen auf. Eine Sprecherin des Weißen Hauses verlautbarte, dass Präsident Donald Trump seinen Nahost-Sondergesandten, Steve Witkoff, instruiert habe, Katar im Voraus über den bevorstehenden Angriff zu unterrichten. Diese Diskrepanz wirft ein kritisches Licht auf die transatlantische Kommunikationspolitik in Krisensituationen. Zudem kritisierte Scheich Al Thani den Angriff scharf und bezeichnete ihn als einen Akt des „staatlichen Terrorismus“, der die Souveränität Katars verletzt habe.

Al Thani hob die moralische Problematik hervor, die mit einem Angriff auf einen offiziellen Vermittler im Gaza-Konflikt einhergehe, insbesondere da Katar als Gastgeber für fortwährende Verhandlungen diene. Besondere Besorgnis äußerte er über die Tatsache, dass die katarischen Luftabwehrsysteme die eingesetzten israelischen Waffen nicht identifizieren konnten. Dieser Umstand stehe in starkem Kontrast zu einem Vorfall im Juni des vorherigen Jahres, bei dem katarische Verteidigungstechnologien erfolgreich iranische Raketen abfangen konnten.

Dieser Zwischenfall ruft nach einer intensiveren Untersuchung und womöglich nach einer Neubewertung der Sicherheits- und Kommunikationsstrategien in der Region. Er wirft auch grundlegende Fragen zur Souveränität und zu den internationalen Beziehungen im Kontext andauernder Konflikte auf, die eine sofortige und umfassende diplomatische Auseinandersetzung erfordern.