Die prominente Klima-Aktivistin Luisa Neubauer hat Bundeskanzler Friedrich Merz im Vorfeld seines geplanten Besuchs der Weltklimakonferenz COP30 in Belém, Brasilien, mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Neubauer, die weithin für ihr Engagement bei Fridays for Future bekannt ist, sieht den CDU-Politiker vor der anspruchsvollen Aufgabe, als ein glaubwürdiges Sprachrohr für das Pariser Klimaabkommen aufzutreten. Sie weist darauf hin, dass die deutsche Klimapolitik dringend einer Revision bedarf, da es sowohl an ehrgeizigen Zielen als auch an konkreten Maßnahmen zur Umsetzung mangelt.
Im Vorfeld der Internationalen Konferenz hat Neubauer einen eindringlichen Appell an Bundeskanzler Merz gerichtet. Sie drängt darauf, dass die Bundesregierung die Dringlichkeit der globalen Klimakrise anerkennt und konkrete Zeichen setzt. Jedes Zehntelgrad weniger Erderwärmung und jede vermiedene Emission seien ein wertvoller Beitrag, für den es sich zu kämpfen lohnt. Diese Konferenz bietet Merz die Möglichkeit, über die bisher an ihn gestellten Erwartungen hinauszugehen, insbesondere wenn er diese Woche an einem vorbereitenden Treffen internationaler Staats- und Regierungschefs teilnimmt. Neubauer bezeichnet diese Teilnahme als unerwartet weltoffen und als Abkehr von der bisherigen Zurückhaltung der Bundesregierung in der Klimapolitik.
Trotz dieser vorsichtig optimistischen Einschätzung übt Neubauer scharfe Kritik an der gegenwärtigen Klimapolitik der Bundesregierung. Sie bemängelt, dass bislang kein realistischer Plan vorgelegt wurde, um die nationalen Klimaziele zu erreichen. Auf europäischer Ebene tritt die deutsche Regierung nach wie vor als entschiedener Gegner des sogenannten Verbrenner-Verbots auf, was in der aktuellen Debatte als widersprüchlich angesehen wird. Zudem wird die geplante Erschließung neuer Gasfelder kontrovers diskutiert und steht im Widerspruch zu den erklärten Klimazielen, was die Glaubwürdigkeit der deutschen Klimapolitik infrage stellt.