Die ohnehin bereits hitzige Debatte um die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Inhalt durch künstliche Intelligenzen hat eine neue Wendung genommen. Fünf der bedeutendsten kanadischen Nachrichtenverlage haben rechtliche Schritte gegen das KI-Entwicklungsunternehmen OpenAI eingeleitet. In ihrer Klageschrift, eingereicht beim Obersten Gerichtshof von Ontario, werfen sie der milliardenschweren Firma vor, Inhalte ohne Erlaubnis verwendet zu haben, um Produkte wie ChatGPT zu trainieren. Zu den klagenden Verlagen gehören renommierte Namen wie Torstar, Postmedia Network Canada, Globe and Mail, die Canadian Press sowie CBC/Radio-Canada. Sie fordern Schadenersatz in einer Höhe, die im Rahmen eines Prozesses festgelegt werden soll. Die Verlage sind sich einig, dass sie den Großteil der journalistischen Inhalte in Kanada bereitstellen und sehen ihre Arbeit durch die Praktiken von OpenAI gefährdet. In einer Stellungnahme betonten die Kläger, dass OpenAI von der Nutzung des urheberrechtlich geschützten Materials profitieren würde, ohne hierfür eine Erlaubnis einzuholen oder die Urheber zu entschädigen. Bisher hat sich OpenAI zu den Vorwürfen nicht geäußert. Der Fall erinnert stark an eine Klage, die Ende letzten Jahres von der New York Times und deren Partner Microsoft angestrengt wurde, und zeigt, dass der Konflikt um die Verwendung von urheberrechtlich geschützten Inhalten durch KI-Systeme weltweit an Brisanz gewinnt.