30. Juni, 2025

Wirtschaft

Kanada und USA bereiten Wiederaufnahme der Handelsverhandlungen vor.

In einem unerwarteten und strategisch bedeutsamen Schritt haben Kanada und die Vereinigten Staaten ihre Bereitschaft signalisiert, die seit geraumer Zeit stockenden Handelsverhandlungen wiederaufzunehmen. Diese maßgebliche Entscheidung wurde von Kanadas Premierminister Mark Carney öffentlich bekanntgegeben, nachdem die kanadische Regierung beschlossen hatte, die umstrittene Steuer auf US-amerikanische Technologiekonzerne vorerst auszusetzen. Diese Steuer, die ursprünglich bereits am kommenden Montag in Kraft treten sollte, wurde vorübergehend auf Eis gelegt, um die Chancen auf ein umfassendes bilaterales Handelsabkommen zu erhöhen. Diese Entwicklung reflektiert die entscheidende Rolle der Vereinigten Staaten als Kanadas primärer Handels- und Wirtschaftspartner.

In den vergangenen Tagen drohte US-Präsident Donald Trump vehement mit einem abrupten Ende aller bestehenden Handelsgespräche, sollte Kanada die geplante Digitalsteuer einführen. Ein solcher Schritt wurde von Trump als direkter wirtschaftlicher Eingriff seitens Kanadas gewertet, insbesondere da ähnliche Regulierungsansätze auch innerhalb der Europäischen Union in Betracht gezogen werden. Trotz dieser Spannungen scheint sich die diplomatische Kommunikation der beiden Länder in eine konstruktivere Richtung zu bewegen. Ziel der Verhandlungsführer ist es, bis zum Sommer 2025 zu einer Einigung zu gelangen, die den wirtschaftlichen Interessen beider Nationen gerecht wird.

Der kanadische Finanzminister François-Philippe Champagne äußerte sich optimistisch hinsichtlich der positiven Auswirkungen, die das Aussetzen der Steuer auf den Fortgang der Verhandlungen haben könnte. Die steuerliche Maßnahme, die ursprünglich unter der Administration von Trumps Vorgänger Joe Biden konzipiert wurde, zielte darauf ab, Unternehmen zu verpflichten, eine Steuer auf Umsätze zu zahlen, die durch kanadische Nutzer generiert werden. Dabei stand vor allem die Absicht im Vordergrund, die Gewinne dort zu besteuern, wo sie tatsächlich entstehen. Die aktuelle Situation bietet beiden Ländern die Gelegenheit, ihre ökonomische Zusammenarbeit zu fördern und die Handelsbeziehungen zu vertiefen, was nicht nur für die Technologiebranche, sondern für die gesamte Wirtschaft beider Länder von Bedeutung ist.