05. Juni, 2025

Wirtschaft

Junge Unternehmer behaupten sich erfolgreich in herausforderndem Marktumfeld

Die deutsche Start-up-Szene erlebt derzeit, trotz anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen, einen beachtlichen Aufwärtstrend. Eine aktuelle Studie der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) legt offen, dass die Anzahl der Existenzgründungen im Jahr 2024 um 17.000 auf insgesamt 585.000 gestiegen ist, was einem Wachstum von drei Prozent entspricht. Ein ausschlaggebender Faktor für diesen Zuwachs ist der schwächelnde Arbeitsmarkt, der viele Menschen dazu veranlasst, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen – vermehrt auch im Nebenerwerb.

Ein weiteres faszinierendes Ergebnis der Studie ist die Beobachtung des sinkenden Durchschnittsalters der Gründer. Mit einem Durchschnitt von 34,4 Jahren waren die Jungunternehmer noch nie so jung. Besonders auffällig ist die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen, die mit 39 Prozent aller Gründungen beeindruckend stark vertreten ist. Diese Altersgruppe zeigt eine besondere Bereitschaft, unkonventionelle Wege zu gehen und innovative Geschäftsideen zu verwirklichen. Die KfW unterstreicht, dass diese Entwicklung als Hoffnungsschimmer gesehen werden kann, da sie das kreative Potenzial des Unternehmertums in Deutschland hervorhebt.

Die Relevanz von Neugründungen für die Wirtschaft ist nicht zu unterschätzen, wie die KfW betont. Existenzgründungen tragen nicht nur entscheidend zum Erhalt des Mittelstands bei, sondern erhöhen auch den Wettbewerbsdruck auf bestehende Unternehmen und katalysieren die Schaffung dringend benötigter Innovationen und Arbeitsplätze. Im Jahr 2024 resultierte aus der Gründungsdynamik die Schaffung von ungefähr 485.000 neuen Vollzeitarbeitsplätzen, ein bedeutender Beitrag zur Wirtschaftskraft des Landes.

Dennoch warnt KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher davor, dass die generelle Bereitschaft zur Existenzgründung trotz des positiven Impulses nach wie vor als eher niedrig einzustufen ist. Bürokratische Hürden und das Scheiternrisiko – immerhin scheitern 30 Prozent der Gründungen innerhalb der ersten drei Jahre – halten nach wie vor viele potenzielle Unternehmer davon ab, den Schritt zu wagen. Zusätzlich stellen der demografische Wandel sowie eine Präferenz für sichere Anstellungsverhältnisse weitere Herausforderungen dar.

Um einem möglichen Rückgang der Gründungsaktivitäten entgegenzuwirken, sieht die KfW die Notwendigkeit, die unternehmerischen Fähigkeiten junger Menschen gezielt zu fördern. Die Verbesserung der Bildung in diesem Bereich wird als ein wesentlicher Schritt angesehen, um langfristig die Neigung zur Selbstständigkeit in der deutschen Gesellschaft zu steigern. Die Etablierung einer Gründungskultur könnte künftig ein Schlüssel zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der deutschen Wirtschaftsdynamik sein.