Als die Buffalo Bills nach einer enttäuschenden Niederlage gegen die Denver Broncos Ken Dorsey entließen und Joe Brady zum neuen Offensivkoordinator ernannten, sah es düster für die Saison aus. Mit einer Bilanz von 5-5 und der drohenden Verfehlung der Playoffs schien das Team in einer Krise zu stecken. Doch Brady brachte frischen Wind in das Team und schaffte es, die Offensive mit einem außergewöhnlichen Ansatz zu revitalisieren.
Brady, vorher verantwortlich für die Quarterbacks, musste sich schnell auf eine erweiterte Rolle umstellen. Ohne viel Zeit zu verlieren, begann er, eine Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit zu etablieren. Am entscheidenden Freitag stellte Brady den Spielern nicht seine, sondern ihre Präferenzen zur Diskussion. Quarterback Josh Allen moderierte die Sitzung und fragte jede Positionsgruppe nach ihren bevorzugten Spielzügen.
"Es ist großartig, wenn man sagen kann: 'Ich möchte, dass dieser Lauf gespielt wird,' und dann zu wissen, dass er auch wirklich gespielt wird," erklärte Right Tackle Spencer Brown. Dies eröffnete eine völlig neue Dimension der Zusammenarbeit, in der die Spieler eine aktivere Rolle in der Gestaltung der Spielzüge übernahmen.
Unter Bradys Führung stiegen die Bills von Platz 13 in Bezug auf Laufversuche unter Dorsey auf den ersten Platz. Dies führte dazu, dass Running Back James Cook zum Pro Bowl gewählt wurde und Josh Allen zu alter Stärke zurückfand. Während Star-Receiver Stefon Diggs etwas in den Hintergrund trat, blühte der junge Khalil Shakir auf.
Brady setzte auf Inklusivität und regelmäßige Feedback-Runden, wodurch das Team enger zusammenwuchs. Die Spieler fühlten sich ernster genommen und engagierten sich stärker. Diese Methode, die bereits bei den Carolina Panthers aufgrund der Pandemie und Bradys damaliger Unerfahrenheit nicht zur Anwendung kam, bewährte sich nun.
Ein Höhepunkt dieser Strategie war der Sieg über die Los Angeles Chargers, bei dem ein untrainierter Spielzug auf Empfehlung von Stefon Diggs in einem entscheidenden Moment erfolgreich umgesetzt wurde. Ähnliche Stories wiederholten sich, etwa als Josh Allen und Dalton Kincaid während eines Playoff-Spiels gegen die Pittsburgh Steelers eine bestimmte Aktion forderten und prompt belohnt wurden.
Brady hat sich durch diesen partizipativen Ansatz das Vertrauen seiner Spieler erarbeitet. "Er gibt uns eine Stimme," bestätigte Khalil Shakir. Diese Vertrauensbasis zeigt sich auch in kritischen Momenten, wenn immer wieder die gleichen Spielzüge ausgeführt werden, weil die Spieler an deren Erfolg glauben.
Für die Bills sieht es gut aus, auch wenn das Team einige seiner Schlüsselspieler verloren hat. Brady bleibt optimistisch und plant, seinen kollaborativen Ansatz beizubehalten. "Es ist nicht mein Spielplan, es ist ihrer," betont Brady. "Sie sind diejenigen, die es zum Erfolg führen werden."