12. Juni, 2025

Wirtschaft

Jobabbau und Wachstum: Die gemischte Bilanz der DAX-Konzerne

Jobabbau und Wachstum: Die gemischte Bilanz der DAX-Konzerne

Die jüngste Untersuchung der renommierten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY offenbart die Auswirkungen der Konjunkturflaute in Deutschland auf die Beschäftigungszahlen der DAX-Schwergewichte. Nach jahrelangem Wachstum sank die Zahl der Mitarbeiter 2024 erstmals leicht auf etwa 4,05 Millionen, was etwa 19.300 Stellen oder 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr entspricht. Etwa die Hälfte der Unternehmen meldete einen Personalabbau, jedoch gaben nur 36 der 40 börsennotierten Konzerne entsprechende Zahlen an.

Im Gegensatz zu dieser Entwicklung bleiben die Erwartungen an große Zuwächse in Umsätzen oder Gewinnen verhalten, so Jan Brorhilker, Managing Partner bei EY. Angesichts massiver geopolitischer Herausforderungen und eines drohenden Zollstreits mit den USA erscheinen drastische Sparmaßnahmen als notwendig. Jüngste Ankündigungen von Audi und Siemens über den Abbau Tausender Stellen verstärken diesen Trend. Trotz dieser Umstände gelang es den DAX-Unternehmen, ihren Umsatz um 0,3 Prozent zu steigern, während der operative Gewinn sogar um 2,9 Prozent zulegte, was auf starke Geschäfte innerhalb Europas und ein solides Abschlussquartal zurückzuführen ist.

Der Bericht zeigt jedoch gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen auf. Die Automobilindustrie verzeichnete einen Umsatzrückgang von drei Prozent, während der Gewinn drastisch um 26 Prozent sank. Im Gegensatz dazu erlebten Unternehmen wie MTU Aero Engines und Rheinmetall einen Umsatzsprung von über einem Drittel aufgrund der erhöhten Nachfrage in ihren Sektoren.

Ungeachtet dieser Herausforderungen bleibt die Vormachtstellung der Autobauer im Umsatzranking unangefochten. VW führt mit einem Erlös von 324,6 Milliarden Euro vor Allianz, Mercedes-Benz und BMW. Gleichzeitig überholte die Deutsche Telekom VW im Rennen um den höchsten operativen Gewinn und verzeichnete beeindruckende 26,3 Milliarden Euro.

Bemerkenswert ist, dass trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten 60 Prozent der Unternehmen Umsatzzuwächse erzielen konnten. Dies wird von Henrik Ahlers von EY positiv bewertet, auch wenn einige Firmen Verluste erlitten. Einige Konzerne erzielten Rekordzahlen oder stellten sogar neues Personal ein, was zeigt, dass der wirtschaftliche Pfad differenzierter ist, als er auf den ersten Blick scheint.