13. Juni, 2025

Krypto

Japan treibt seine digitale Transformation voran: Bank of Japan erwägt Einführung einer digitalen Zentralbankwährung

In Japan, einem Land, das traditionell als Hochburg des Bargelds bekannt war, vollzieht sich ein bemerkenswerter Wandel hin zu bargeldlosen Zahlungsmethoden. Aktuellen Regierungsdaten zufolge stieg der Anteil bargeldloser Transaktionen bis zum Jahr 2024 auf beeindruckende 42,8 %, was einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zu den 13,2 % im Jahr 2010 darstellt. Bemerkenswert ist, dass das ursprüngliche Regierungsziel eines 40%-Anteils an bargeldlosen Transaktionen bereits ein Jahr früher als geplant erreicht wurde.

Diese Entwicklung stellt nicht nur eine signifikante Verschiebung im Verhalten der Konsumenten dar, sondern übt auch Druck auf die Bank of Japan (BOJ) aus, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Eine der möglichen Antworten auf diesen Trend könnte die Einführung eines digitalen Yens sein. Im Zuge dessen initiierte die BOJ bereits 2023 ein Pilotprogramm zur Erforschung und Entwicklung einer eigenen Digitalwährung. Dabei wird eng mit privaten Firmen und der Regierung zusammengearbeitet, um eine breit akzeptierte Lösung zu erarbeiten.

Der BOJ-Exekutivdirektor Kazushige Kamiyama äußerte sich dahingehend, dass der Gebrauch von physischen Banknoten in naher Zukunft möglicherweise erheblich zurückgehen könnte. Er betonte die Wichtigkeit eines Zahlungssystems, das effizient, sicher und für jedermann zugänglich ist. Gleichzeitig stellte er klar, dass die BOJ bestrebt ist, sich den rasanten technologischen Fortschritten anzupassen, um den wachsenden Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.

Trotz dieser Fortschritte warnte der BOJ-Vizegouverneur Shinichi Uchida davor, dass Bargeld in Japan nicht so schnell verschwinden wird. Er hob eine potenzielle Zukunft hervor, in der Kryptowährungen die konventionellen Zahlungssysteme herausfordern könnten, insbesondere in Zeiten, in denen die Preisstabilität des Yens in Frage gestellt sein könnte.

Die Verlagerung hin zu digitalen Zahlungsmethoden wird vor dem Hintergrund eines weltweit intensiven Diskurses über digitale Währungen noch bedeutender. In den USA etwa hat der damalige Präsident Donald Trump per Executive Order die Herausgabe eines digitalen Dollars untersagt, was eine Strategie zu sein scheint, um den Markt für Kryptowährungen und Stablecoins zu stärken. Als Reaktion darauf erwägen viele Zentralbanken weltweit die Emission eigener digitaler Währungen. Die Europäische Zentralbank beispielsweise lotet die Einführung eines digitalen Euros aus, um ein unabhängiges, elektronisches Zahlungssystem zu schaffen, das weniger von US-amerikanischen Anbietern abhängig ist.

Ein weiterer wesentlicher Akteur in diesem globalen Wettlauf ist China, das großen Fortschritte bei der Internationalisierung des digitalen Yuan macht. Zwischen Juni 2023 und Juni 2024 hat sich das Transaktionsvolumen des digitalen Yuan mehr als verdreifacht, was die zunehmende Akzeptanz und Relevanz digitaler Währungen verdeutlicht.