14. August, 2025

Wirtschaft

Jaguar: Ein Fehlschlag im Branding oder notwendiger Fortschritt?

Jaguar: Ein Fehlschlag im Branding oder notwendiger Fortschritt?

Jaguar steht diese Woche im Fokus der öffentlichen Diskussion, nachdem die traditionsreiche Automarke einen mutigen, wenn auch umstrittenen Schritt in Richtung Rebranding gewagt hat. Die Umgestaltung konzentriert sich auf einen Werbefilm, der zwar voller Modelle und inspirierender Slogans ist, jedoch weitgehend auf die Präsentation von Autos verzichtet – eine Entscheidung, die bei vielen Beobachtern für Stirnrunzeln sorgt.

Die Marke Jaguar, die trotz zahlreicher Herausforderungen über Jahre hinweg eine starke Identität bewahrt hatte, scheint mit diesem Schritt einen Teil ihrer einzigartigen Ausstrahlung zu riskieren. Besonders die „Gin und Jag“-Anhänger zeigen sich enttäuscht. Im Vorfeld der Umstellung auf reine Elektromobilität wurde ein neues Logo enthüllt, das „JaGUar“ mit harmonisch vermischten Groß- und Kleinschreibung präsentiert – eine ästhetische Entscheidung, die unterschiedliche Reaktionen hervorruft.

Auch das ikonische, seit den 1950er Jahren bestehende Emblem der fauchenden Katze, die einst die Motorhauben stilvoll schmückte, wurde durch ein modernes Design in Messing ersetzt. Die Reaktionen in den sozialen Medien ließen nicht lange auf sich warten. Vor allem die Liebhaber klassischer Autos – eine traditionell vorsichtige und konservative Zielgruppe – reagierten mit Unverständnis, während der Rest des Publikums ratlos zurückblieb.

In der Diskussion um das Rebranding wird deutlich, dass die Entscheidung, auf Elektromobilität umzustellen, eigenständig betrachtet werden könnte. Doch warum das energiegeladen Image der Marke über Bord werfen? Ein Blick auf den Marktführer Tesla zeigt, dass Elektroautos durchaus upmarket und begehrenswert sein können, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen. Gerade jetzt hätte Jaguar auf sein Erbe setzen können, um zu verdeutlichen, dass stilistische Eleganz trotz technischer Neuerungen weiterhin zum Markenkern gehört.

Mit dem neuen Auftritt scheint die Marke jedoch viele ihrer treuen Anhänger zu verlieren. Während das Rebranding bei einem Vermögensverwalter oder Energieversorger möglicherweise tolerierbar wäre, erscheint es für eine Kultmarke wie Jaguar fragwürdig, den Puls seiner Zielgruppe so wenig zu berücksichtigen.