Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat deutliche Unterstützung für Bundeskanzler Friedrich Merz geäußert, nachdem dieser mit seiner Wortwahl im Zusammenhang mit der Unterstützung Israels bei Angriffen auf iranische Atomanlagen in die Kritik geraten war. Merz hatte im Rahmen des G7-Gipfels in Kanada die Aktionen Israels als „Drecksarbeit“ bezeichnet, was zu heftigen Reaktionen insbesondere von Seiten der Opposition und der Sozialdemokraten führte.
Der Kontroversen zugrundeliegende Ausdruck wurde erstmals von der ZDF-Moderatorin Diana Zimmermann in einer Frage verwendet, worauf Merz antwortete und Israels Eingreifen als essenziellen Beitrag zur globalen Sicherheit charakterisierte. In seiner Stellungnahme betonte der Bundeskanzler die weitreichende Gefahr, die das iranische Regime nicht nur für Israel, sondern auch für westliche Hauptstädte wie Berlin, Paris und London darstelle.
Botschafter Prosor unterstützte diese Sichtweise und unterstrich die Bedrohung, die von Irans Atomprogramm ausgehe und die die gesamte internationale Gemeinschaft betreffe. Er verwies auf die verstärkten regionalen Konflikte und Waffentransfers, die durch iranischen Einfluss genährt werden, als zusätzliche Gefahr für die europäische Sicherheit. Laut Prosor zeigte sich in den jüngsten Störungen von Waffenlieferungen und der Reduzierung der Aggressionen der Huthi-Rebellen ein positiver Trend, der jedoch nicht als hinreichendes Zeichen europäischen Engagements gewertet werden dürfe.
Der israelische Diplomat beschrieb die Situation als einen „Lackmustest“ für Europas Fähigkeit und Entschlossenheit, seine Werte und Sicherheit eigenständig zu verteidigen. Die Welt erwarte von Europa eine klare Haltung in dieser Angelegenheit, betonte Prosor und appellierte an die europäischen Staaten, Verantwortung zu übernehmen, um sich den Herausforderungen der globalen Sicherheitslage zu stellen. Die Frage, wie Europa auf diese strategische Bedrohung reagieren werde, sei von entscheidender Bedeutung für die geopolitische Stabilität.