Die Situation im Gaza-Konflikt hat sich nach einer knapp dreiwöchigen Waffenruhe erneut zugespitzt. Aktuelle Berichte bestätigen, dass die israelische Luftwaffe Angriffe auf mehrere Ziele in Gaza-Stadt und anderen Regionen durchgeführt hat. Besonders tragisch waren die Ereignisse in Chan Junis, wo bei einem Angriff fünf Menschen, darunter auch Kinder, ums Leben kamen. Diese Vorfälle sind derzeit Gegenstand intensiver Untersuchungen durch die israelische Armee.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz äußerte, dass die Angriffe eine direkte Antwort auf die kürzlich erfolgten Attacken der Hamas gegen israelische Soldaten sowie auf die Verzögerungen bei der Übergabe getöteter Geiseln darstellten. Insbesondere wird die Hamas für einen Angriff in Rafah verantwortlich gemacht, bei dem Panzerfäuste und Scharfschützen zum Einsatz kamen. Die israelische Reaktion darauf erfolgte prompt durch Artilleriebeschuss, was die Spannungen weiter anheizte.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte die Notwendigkeit intensiver Militärschläge und deutete mögliche strategische Veränderungen an. Es wird spekuliert, dass Israel die Kontrolle innerhalb des Gazastreifens ausweiten könnte. Eine solche Veränderung würde die Verschiebung der sogenannten 'gelben Linie' westwärts bedeuten, die bisher als Grenze im Rahmen der bestehenden Waffenruhe diente.
Israel drohte der Hamas mit gravierenden Konsequenzen für die Angriffe und die Nichteinhaltung der Abkommen zur Rückgabe der Geiselleichen. Seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe am 10. Oktober kam es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen, die bislang das Leben von über 90 Palästinensern forderten.
Die Hamas ihrerseits hat die Übergabe einer weiteren toten Geisel verzögert und Israel beschuldigt, die Bergungsarbeiten zu behindern. Israel wirft der Hamas jedoch vor, eine Verzögerungstaktik bei der Rückgabe der vereinbarten Geiselleichen anzuwenden. Die Veröffentlichung eines Videos durch die israelische Armee unterstreicht die Vorwürfe, dass die Hamas eine inszenierte Bergung von Leichen durchgeführt haben soll. Zudem sorgte die Übergabe bereits bekannter sterblicher Überreste durch die Hamas in Israel für erhebliche Empörung.
Im Hintergrund dieser eskalierenden Konfliktsituation steht das Massaker der Hamas und andere terroristische Angriffe am 7. Oktober 2023, bei denen über 1.200 Menschen in Israel ums Leben kamen. Im Gegenzug sollen laut Berichten infolge israelischer Gegenangriffe im Gazastreifen über 68.500 Menschen gestorben sein. Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt somit weiter kritisch und erfordert dringende internationale Aufmerksamkeit und Lösungsvorschläge.