In der neuesten Entwicklung im Zusammenhang mit dem umstrittenen Atomprogramm des Iran hat Rafael Grossi, der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), eine zügige Wiederaufnahme der Überwachungsaktivitäten seiner Organisation gefordert. In Wien betonte Grossi die Dringlichkeit der Angelegenheit und erklärte, dass zwar noch eine Möglichkeit zur Lösung des Problems bestehe, die Zeit jedoch immer knapper werde, um eine einvernehmliche Lösung zu erreichen.
Die Situation verschärfte sich, nachdem iranische Atomanlagen, mutmaßlich von Israel und den Vereinigten Staaten, angegriffen wurden. In Reaktion darauf hat der Iran die Kooperation mit IAEA-Inspektoren auf Eis gelegt. In den laufenden Verhandlungen in Wien setzt sich die IAEA intensiv dafür ein, den Iran zur Wiederaufnahme der Inspektionen zu bewegen. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Iran über 400 Kilogramm Uran auf nahezu waffentaugliche Reinheit angereichert hat, was die internationale Gemeinschaft alarmiert.
Ein bedeutendes und möglicherweise bahnbrechendes Treffen wird am Dienstag in Kairo erwartet. An diesem sollen neben IAEA-Chef Grossi auch Ägyptens Außenminister Badr Abdel-Atti und der iranische Außenminister Abbas Araghtschi teilnehmen. Ägypten spielt eine Schlüsselrolle in den diplomatischen Bemühungen, die festgefahrenen Gespräche zwischen den beteiligten Parteien wiederzubeleben und möglicherweise neue Impulse für eine nachhaltige Verhandlungslösung zu setzen.
Grossi äußerte sich vor dem Kairoer Treffen optimistisch über die Fortschritte, die in jüngsten Gesprächen mit iranischen Vertretern erzielt wurden. Er zeigte sich zuversichtlich, dass eine baldige Einigung erreicht werden könnte, die nicht nur das gegenwärtige Pattsituation überwindet, sondern auch den Weg für umfassendere diplomatische Initiativen im anhaltenden Atomstreit ebnen würde. Sollte es allerdings zu keiner Übereinkunft kommen, drohen Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit der Reaktivierung von UN-Sanktionen, um Druck auf den Iran auszuüben, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Der Iran zeigte sich seinerseits offen für konstruktive Lösungen. In einem offenen Brief bekräftigte Außenminister Araghtschi die Bereitschaft seines Landes, an einer "realistischen und dauerhaften" Vereinbarung mitzuwirken. Diese würde sowohl die Überwachung seines Atomprogramms als auch Beschränkungen der Urananreicherung umfassen, und strebt gleichzeitig die Aufhebung der gegen Iran verhängten Sanktionen an. Die diplomatische Landschaft ist komplex, doch die Anzeichen deuten darauf hin, dass es eine Basis für die Wiederaufnahme des Dialogs gibt.