19. Juni, 2025

Politik

Internet-Ausfall im Iran: Wiederholte Isolation löst Besorgnis aus

Der Iran sieht sich erneut mit einer nahezu vollständigen Abschottung von der globalen Kommunikationslandschaft konfrontiert, ausgelöst durch eine über 24 Stunden andauernde Internetsperre. Diese Entwicklung wird von der renommierten Organisation NetBlocks beobachtet, die auf die Verfolgung von Internetbeschränkungen spezialisiert ist. NetBlocks beschreibt die aktuelle Unterbrechung als eine der gravierendsten seit den landesweiten Protesten im November 2019, als die Regierung in ähnlicher Weise vorging. In Krisenzeiten ist der Zugang zu Informationen und die Möglichkeit zum Austausch von entscheidender Bedeutung für die betroffene Bevölkerung.

Die momentane Netzsperre weckt Erinnerungen an die Proteste im Jahr 2019, die durch eine drastische Erhöhung der Benzinpreise entfacht wurden. Damals antwortete die iranische Regierung mit einer mehrtägigen Internetsperre, die den Fluss von Informationen massiv einschränkte und die Kommunikation erheblich behinderte. Bei diesen Protesten griffen Sicherheitskräfte mit erheblicher Gewalt ein, und internationale Menschenrechtsorganisationen berichteten von Hunderten getöteten Demonstranten, was das Ausmaß der staatlichen Repressionsmaßnahmen verdeutlichte.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Mehr und das iranische Kommunikationsministerium bekanntgeben, sei die aktuelle Kommunikationssperre eine Reaktion auf die behauptete Nutzung des nationalen Kommunikationsnetzes durch feindliche Akteure zu militärischen Zwecken. Trotz dieser Maßnahme, die den Iran weitgehend von der Außenwelt isoliert, bleibt die innerstaatliche Kommunikation weiterhin gewährleistet.

Diese wiederkehrende Vorgehensweise der iranischen Regierung verdeutlicht nicht nur die politischen Spannungen innerhalb des Landes, sondern wirft auch Fragen zur Informationsfreiheit und den Menschenrechten in der Region auf. Internationale Beobachter und Menschenrechtsorganisationen werden zweifellos die Entwicklungen genau verfolgen, um etwaige Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und die internationale Gemeinschaft entsprechend zu informieren.