Der Technologieriese Intel hat in einer verheerenden Mitteilung eine Reihe von negativen Entwicklungen bekannt gegeben und damit seine Aktionäre schwer enttäuscht. Die vier schlechten Nachrichten - ein verfehlter Quartalsbericht, eine niedriger als erwartete Prognose, die Streichung der Dividende und eine Ankündigung von Entlassungen sowie Kostensenkungen - lösten einen dramatischen Kursrutsch aus.
Die Intel-Aktie brach um 26% ein und erreichte das tiefste Niveau seit über einem Jahrzehnt. Diese drastischen Maßnahmen offenbaren tieferliegende Probleme im Unternehmen, das es nicht schafft, seinen eigenen Prognosen gerecht zu werden, ausreichende Mittel für die Investorenrendite zu generieren oder interne Ressourcen effektiv zu nutzen.
Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass bereits vorherige Signale wie die Kürzung der Dividende und verfehlte Prognosen auf interne Schwierigkeiten hingedeutet hatten. CEO Pat Gelsinger hat die Zukunft des Unternehmens stark auf das Geschäftsfeld Intel Foundry und auf künstliche Intelligenz gesetzt. Doch die ehrgeizigen Langzeit-Ziele, einschließlich einer angestrebten angepassten operativen Marge von 30% bis 2030 für den Foundry-Bereich und 40% für das Produktgeschäft, erscheinen nun unerreichbar.
Angetrieben durch enttäuschende Margen von 35,4% statt der geplanten 40,2% und begründet durch beschleunigte Fortschritte bei AI-PC-Produkten sowie unerwartet hohe Kosten in nicht-kerngeschäftlichen Bereichen, wirkt das Unternehmen so unsicher wie nie. Diese Abweichung suggeriert nicht nur Planungsfehler, sondern auch die inhärente Volatilität im High-Tech-Bereich.
Ein weiteres Problem ist die Mitgliedschaft Intels im Dow Jones Industrial Average, die zunehmend in Frage gestellt wird. Der derzeit niedrige Aktienkurs von etwas über $20 bringt kaum Gewicht in den preisgewichteten Index. Andere Chiphersteller wie Nvidia und Broadcom, die kürzlich ihre Aktien aufgespalten haben, könnten in den Index eintreten und Intel ersetzen.
Die Reputation Intels ist ohnehin angeschlagen, und ein Ausschluss aus dem Dow wäre ein weiterer Rückschlag. Gegenwärtig schwindet auch die Mitarbeiter-Motivation, da die Entlassungen und Kostensenkungen bei gleichzeitigem Wertzuwachs anderer Chipunternehmen wie Nvidia schwer auf dem Teamgeist lasten.
Während die Hoffnung auf eine langfristige Besserung besteht, bleibt die Lage düster. Intel-Aktionäre sind daher gut beraten, auf eine grundsätzliche Trendwende bei dem Unternehmen zu warten und sich eventuell nach lukrativeren Alternativen im Chip-Sektor umzuschauen.