05. September, 2025

Wirtschaft

Intel beim Quartalszahlen-Bericht: Stellenabbau und Dividenden-Stopp angekündigt

Intel beim Quartalszahlen-Bericht: Stellenabbau und Dividenden-Stopp angekündigt

Der Chip-Gigant Intel sorgt aktuell für massive Marktbewegungen. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen am Donnerstag nach Börsenschluss vermeldete das Unternehmen enttäuschende Resultate hinsichtlich Umsatz und Gewinn. Gleichzeitig wurde ein umfassendes Kostenreduktionsprogramm in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar angekündigt, welches einen Stellenabbau von 15% der Belegschaft sowie die Aussetzung von Dividendenauszahlungen umfasst.

Analysten hatten für das dritte Quartal einen Umsatz von 14,3 Milliarden US-Dollar erwartet, doch Intel prognostiziert lediglich Einnahmen zwischen 12,5 und 13,5 Milliarden US-Dollar. Infolgedessen fiel der Aktienkurs des Unternehmens um mehr als 10%.

Um verlorene Marktanteile gegenüber dem Rivalen AMD zurückzuerobern und sich im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und Drittanbieter-Foundry-Geschäft neu zu positionieren, befindet sich Intel derzeit in einem komplexen Wendemanöver. Ein Lichtblick scheint ein möglicherweise beginnendes Wachstum im PC-Sektor zu sein, nachdem dieser acht Quartale in Folge rückläufig war – bedingt durch den pandemiebedingten Boom.

Im abgelaufenen Quartal erzielte Intel einen Gewinn pro Aktie von lediglich 0,02 US-Dollar bei einem Umsatz von 12,8 Milliarden US-Dollar, während die Analysten mit 0,10 US-Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 12,9 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr ergibt sich ein Rückgang, damals betrug der Gewinn pro Aktie 0,13 US-Dollar bei einem Umsatz von 12,9 Milliarden US-Dollar.

Bloomberg berichtet, dass Intel in den kommenden Tagen Tausende von Mitarbeitern entlassen wird. Parallel dazu investiert das Unternehmen Milliarden in den Ausbau seiner Produktionsstätten weltweit, um seine Position in der Chipfertigungsindustrie wiederzuerlangen, welche derzeit von Taiwan Semiconductor dominiert wird.

Im Bereich Data Center und KI erzielte Intel Einnahmen von 3,05 Milliarden US-Dollar, weniger als die erwarteten 3,07 Milliarden US-Dollar. Trotz der enormen Nachfrage nach CPUs und GPUs zur Unterstützung von KI-Anwendungen, können Intels GPUs nicht mit denen von Nvidia konkurrieren, welche als führend im Bereich der KI-Verarbeitung gelten.

Jahresbilanzen zeigen, dass Intel-Aktien bisher um 38% gefallen sind, während AMD nur um 3,7% gesunken ist. Nvidia hingegen verzeichnete eine beeindruckende Steigerung von 127%.

Obwohl Data Center und KI-Segment großes Augenmerk erhalten, bleibt Intels Geschäft mit Chips für Unternehmen und Verbraucherrechner das größte Segment. Hier erzielte der Konzern im letzten Quartal Einnahmen von 7,4 Milliarden US-Dollar – weniger als die erwarteten 7,5 Milliarden US-Dollar, aber mehr als die 6,7 Milliarden US-Dollar im Vorjahr.

Eine neue Bedrohung für Intels PC-Sparte stellt Qualcomm dar. Das Unternehmen, bekannt für Smartphone- und Tablet-Chips, brachte im Mai den neuen Snapdragon X Elite PC-Chip auf den Markt, der in Microsofts Surface Laptop und Surface Pro verbaut ist. Dieser übertrifft die Konkurrenzprodukte von Intel und AMD hinsichtlich Leistung und Akkulaufzeit und könnte somit zu einem ernsthaften Konkurrenten für Apples M-Serie werden. Intel plant jedoch, diesen Herbst mit einer eigenen Reaktion auf Qualcomms Prozessor zu antworten.

Im Foundry-Geschäft öffnet Intel seine Produktionsstätten für Drittanbieter, doch bislang bleibt das Unternehmen sein größter Kunde. Obwohl namhafte Kunden wie Microsoft bereits Interesse zeigen, wird es Zeit benötigen, um im Markt Fuß zu fassen.