08. September, 2025

Wirtschaft

Initiative zur verbesserten Honigkennzeichnung: Transparenzkampagne in Deutschland gestartet

Der seit langem beliebte Brotaufstrich Honig wird in naher Zukunft nicht nur durch verschiedene Konsistenzvarianten wie „zart-fließend“ oder „cremig-streichzart“ überzeugen, sondern auch durch eine verbesserte Transparenz hinsichtlich seiner Herkunft. Bislang wurde auf Etiketten häufig mit ungenauen Formulierungen wie "Mischung aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern" gearbeitet, was bei den Verbrauchern für Unsicherheit sorgte. Eine neue EU-Richtlinie wird jedoch Abhilfe schaffen: Ab dem Jahr 2026 müssen präzise Ursprungsangaben gemacht werden, die die Herkunftsländer entsprechend ihrem Gewichtsanteil auflisten.

Das Bundesernährungsministerium hat bereits die Vorbereitungen für die nationale Umsetzung dieser Richtlinie aufgenommen. Verbraucherschützer, darunter die Organisation Foodwatch, begrüßen diesen überfälligen Schritt. Minister Alois Rainer von der CSU äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur positiv über die Änderungen: "Eine eindeutige Ursprungsangabe bringt die Transparenz, die sowohl für den Wettbewerb als auch für Verbraucherinnen und Verbraucher von Vorteil ist." Diese Transparenz gibt Konsumenten die Möglichkeit, bewusster zwischen heimischen und importierten Produkten zu wählen.

Ein Ministeriumssprecher erläuterte, dass die neue Regelung nicht nur umfangreichere geografische Angaben erfordert, sondern auch den spezifischen Gewichtsanteil der jeweiligen Herkunftsländer angibt. Während bei Mischungen diese detaillierten Angaben zur Pflicht werden, bleibt es bei Honig aus einem einzelnen Ursprungsland weiterhin möglich, ohne Prozentangabe auszukommen. Die deutschen Gesetze müssen bis spätestens Dezember 2024 angepasst werden. Die neuen Vorschriften treten am 14. Juni 2026 in Kraft und gewähren der Honigindustrie eine Übergangsfrist von 24 Monaten, um sich auf die Änderungen einzustellen.

Der Geschäftsführer von Foodwatch, Chris Methmann, betont die Wichtigkeit dieser Transparenz besonders im Hinblick auf potenzielle Missbrauchsfälle wie das Strecken von Honig mit Zuckersirup. Deutschland, das einen Großteil seines Honigbedarfs durch Importe deckt – insbesondere aus Ländern wie der Ukraine, Argentinien und Mexiko –, dürfte von dieser neuen Regelung profitieren. Trotz dieser Vorteile halten Branchenvertreter fest, dass das Mischen von Honigen aus verschiedenen Ländern nach wie vor als unerlässlich gilt, um ein konstant hochwertiges Produkt zu gewährleisten.