Die Indus Holding AG sieht sich gezwungen, ihre Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten zu korrigieren. Diese Maßnahme wurde notwendig aufgrund der jüngsten Veränderungen der Zollpolitik in den Vereinigten Staaten sowie verschärfter Exportkontrollen in China, die erhebliche Belastungen für die internationalen Märkte darstellen. Die Ankündigung wurde von Investoren mit Enttäuschung aufgenommen und führte zu einem signifikanten Rückgang des Aktienkurses. Im SDax verzeichnete die Indus-Aktie einen Rückgang von etwa zehn Prozent, was die jüngste Phase der Kursstabilisierung beendete.
Das Unternehmen gibt an, dass das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA), das um Sondereffekte bereinigt ist, nun im Bereich von 130 bis 165 Millionen Euro erwartet wird. Dies stellt eine Verringerung gegenüber den bisherigen Prognosen von 150 bis 175 Millionen Euro dar. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei knapp 154 Millionen Euro.
Auch auf der Umsatzseite hat die Indus Holding ihre Erwartungen angepasst. Während zuvor mit einem Umsatz von 1,75 bis 1,85 Milliarden Euro gerechnet wurde, liegt die aktuelle Prognose jetzt zwischen 1,70 und 1,85 Milliarden Euro. Im Vorjahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 1,72 Milliarden Euro. Die operativen Gewinnmargen wurden ebenfalls nach unten revidiert: Der bereinigte operative Gewinn wird nun auf eine Marge von 7,5 bis 9 Prozent geschätzt, im Gegensatz zum vorherigen Zielbereich von 8,5 bis 10 Prozent.
Die protektionistische Zollpolitik der USA belastet besonders die Beteiligungen der Indus-Group und führt zu reduzierten Wachstumsperspektiven. Zu diesen Herausforderungen kommen die neuen Exportregulierungen Chinas hinzu, insbesondere betreffend kritische Materialien wie Wolfram, was den internationalen Handel zusätzlich verkompliziert. Diese geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen könnten in der zweiten Jahreshälfte 2025 zu Umsatzeinbußen im Bereich von 20 bis 40 Millionen Euro führen. Infolgedessen könnten sich auch die operativen Ergebnisse (adjusted EBITDA) um 8 bis 15 Millionen Euro verringern.
Dennoch bleibt ein gewisser Hoffnungsschimmer bestehen: Eine Stabilisierung der Versorgungslage könnte die Geschäftsaussichten von Indus in absehbarer Zeit wieder verbessern. Die Veröffentlichung des Quartalsberichts bleibt unverändert für den 14. Mai geplant, was Anlegern die Möglichkeit gibt, sich ein aktuelles Bild über die Finanzlage und die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu machen.