Der deutsche Außenminister Johann Wadephul hat auf seiner viertägigen Antrittsreise nach Asien die strategische Bedeutung Indonesiens und Japans für die deutsche Wirtschaft unterstrichen. In seiner Analyse hob der CDU-Politiker die Rolle Indonesiens als aufstrebendes Wirtschaftsland mit Potenzial auf den globalen Märkten hervor. "Indonesien ist ein beispielhaftes Land, das aufgrund seiner dynamischen Entwicklung unser Augenmerk verdient", äußerte sich Wadephul, nachdem er die Länder besucht hatte.
Ein besonderer Schwerpunkt seiner Reise lag auf der Industriebranche, was durch seinen Besuch einer Produktionsstätte von Daimler Truck in Jakarta verdeutlicht wurde. Indonesien beeindruckt durch seine demografischen Merkmale: Mit über 280 Millionen Einwohnern und einer stetig wachsenden Mittelschicht bietet das Land eine erhebliche Nachfrage nach neuen Produkten und innovativen Lösungen. Wadephul betonte die vielfältigen Möglichkeiten zur Stärkung wirtschaftlicher Unabhängigkeit und identifizierte die Region als bedeutenden Zukunftsmarkt für deutsche Investitionen.
Während seines Aufenthalts in der Produktionsstätte von Daimler Truck in Cikarang, einer im Juni neu eröffneten Anlage östlich von Jakarta, erhielt Wadephul Einblicke in die lokale Fertigungsweise. Auf einer beeindruckenden Fläche von 130.000 Quadratmetern werden dort mit rund 200 Beschäftigten monatlich etwa 200 Fahrzeugchassis produziert, die sowohl für den indonesischen als auch für den regionalen Markt bestimmt sind. Damit unterstreicht Indonesien seine Bedeutung als Produktionshub in Asien.
Der Stuttgarter Nutzfahrzeughersteller hat in diesen strategisch bedeutenden Standort, der über eine eigene Teststrecke verfügt, 27 Millionen Euro investiert. Diese Investition hebt Daimler Truck als eines der wenigen deutschen Unternehmen hervor, das eigenständige Produktionsstätten in Indonesien unterhält.
Zugleich wird die Zukunftsentwicklung von Daimler Truck in Europa durch herausfordernde Entscheidungen geprägt sein. Geplant ist, bis 2030 etwa 5.000 Stellen in Deutschland abzubauen, insbesondere im Bereich der Marke Mercedes-Benz, die in Europa und Lateinamerika vor erheblichen Herausforderungen steht. Dies verdeutlicht den wettbewerbsintensiven Druck, dem das DAX-notierte Unternehmen ausgesetzt ist, und die Notwendigkeit, seine Marktposition global zu festigen.