12. November, 2025

Immobilien

Immobilienpreise ziehen wieder an – Boom oder gefährliche Scheinerholung?

Neue Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken zeigen: In deutschen Metropolen steigen die Preise wieder deutlich. München, Hamburg, Düsseldorf – in manchen Städten geht es fünf Prozent nach oben. Doch der Markt bleibt angespannt, und politische Forderungen verschärfen den Druck zusätzlich.

Immobilienpreise ziehen wieder an – Boom oder gefährliche Scheinerholung?
Immobilienpreise in Metropolen ziehen wieder an – trotz Zinsniveau und politischer Diskussionen rund um Mietendeckel und Enteignungen.

Die Ruhe am Immobilienmarkt war nur eine Pause. Nach Monaten des Preisrückgangs ziehen die Preise wieder spürbar an – vor allem dort, wo die Lage schon seit Jahren brennt: in Deutschlands Metropolen.

Laut dem Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP), der Daten auf Basis echter Transaktionen von mehr als 700 Finanzinstituten auswertet, stiegen die Preise im dritten Quartal um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In München, Hamburg, Düsseldorf und Köln waren es sogar über fünf Prozent. Käufer müssen wieder mehr zahlen – und für Mieter wird es noch härter.

Kapital fließt zurück – trotz Zinsniveau

Die Zahlen sind ein Wendepunkt. 2023 war geprägt von Zinsanstiegen, geplatzten Finanzierungen, eingestellten Neubauprojekten. Doch der Markt passt sich an. Käufer akzeptieren die höheren Zinsen – Hauptsache, sie kommen überhaupt an eine Wohnung.

Der stärkste Preisanstieg entfällt auf Mehrfamilienhäuser: Plus über fünf Prozent im Bundesdurchschnitt. Das ist kein Zufall. Für Investoren sind sie der sichere Hafen, wenn Mietwohnungen knapp werden.

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Zwischen Nachfrage und politischer Realität

Während der Markt wieder anzieht, wächst der politische Druck. Die Linke fordert einen bundesweiten Mietendeckel und die Enteignung großer Immobilienkonzerne. Kai Warnecke, Präsident von Haus & Grund, hält dagegen:

„Mit diesen Forderungen wird sich das Wohnungsproblem weiter verschärfen.“

Die Fronten könnten kaum härter sein. Auf der einen Seite: ein Markt, der wieder anzieht. Auf der anderen: eine Politik, die versucht, über Eingriffe die steigenden Kosten zu bremsen.

Eine strukturelle Knappheit, die nicht verschwinden wird

Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des VDP, sieht das Fundament des Problems nicht in Spekulation oder mangelnder Fairness – sondern im Mangel an Wohnraum:

„Der Bauturbo ist gut und begrüßenswert, aber es braucht mehr.“

Seine Forderung ist konkret: Staatliche Bürgschaften für bis zu 80 Prozent der Finanzierung, um Neubau trotz hoher Baukosten und Zinsen zu ermöglichen. Eine radikale Idee, die zeigt, wie ernst die Lage ist.

Metropolen als Preistreiber

Warum explodieren die Preise gerade dort?

  • Arbeitsplätze ziehen Menschen in die Städte.
  • Wohnraum entsteht viel zu langsam.
  • Grundstücke in Toplagen sind begrenzt – und teuer.

Die Zahlen zeigen: Der Markt hat nicht einfach "gedreht". Er hat sich von einer Überhitzung auf ein strukturelles Ungleichgewicht verlagert.

Und genau das macht ihn stabil – aber auch gefährlich.

Mieter trifft es am härtesten

Wer dachte, steigende Preise träfen nur Käufer, irrt. Neuvertragsmieten sind im Bundesdurchschnitt um 3,7 Prozent gestiegen, in den Metropolen um 3,8 Prozent. In Düsseldorf und Frankfurt sind es sogar rund fünf Prozent.

Für viele Familien bleibt nur, den Gürtel enger zu schnallen – oder aus der Stadt wegzuziehen.

Ende der Krise oder nur ein weiterer Zyklus?

Die Immobilienwerte steigen wieder, Investoren sind zurück, Banken finanzieren. Doch ohne massiven Wohnungsbau bleibt alles ein Nullsummenspiel: Die Preise steigen weiter, Wohnraum bleibt knapp, und der gesellschaftliche Druck wächst.

Am Ende entscheidet eine Frage über den Markt:

Schaffen Politik und Bauwirtschaft genug neuen Wohnraum – bevor die nächste Preisspirale die Mittelschicht endgültig aus den Städten verdrängt?

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