15. August, 2025

Wirtschaft

IG Metall drängt auf verantwortungsvolle Dividendenausschüttung durch Aktionäre der Automobilhersteller

In Anbetracht der gegenwärtigen Krise in der Automobilbranche hat Christiane Benner, die Vorsitzende der IG Metall, einen dringenden Appell an die Anteilseigner prominenter deutscher Automobilhersteller gerichtet. Sie fordert die Aktionärinnen und Aktionäre dazu auf, mehr Verantwortung im Dividendenmanagement zu übernehmen. In Zeiten finanzieller Herausforderungen sei es unbedingt notwendig, die Dividenden zu kürzen, so Benner. "Eine gemeinschaftliche Anstrengung ist nötig", betonte sie mit Nachdruck.

Trotz der jüngst gemeldeten deutlichen Gewinneinbußen bei den führenden Automobilherstellern wie Mercedes-Benz, BMW und dem Volkswagen-Konzern, zu dem auch Porsche und Audi gehören, bleiben die Dividendenauszahlungen weiterhin beträchtlich. Volkswagen zahlte zuletzt 6,30 Euro je Stammaktie und 6,36 Euro je Vorzugsaktie aus, während die Aktionäre von BMW und Mercedes jeweils 4,30 Euro erhielten. Besonders profitiert von diesen Ausschüttungen hat die Porsche SE, die etwa ein Drittel der Volkswagen-Aktien hält und unter der Kontrolle der Familien Porsche und Piëch steht. Auch bei BMW fließt ein erheblicher Anteil der Dividenden in die Hände der Erben Stefan Quandt und Susanne Klatten.

Benner beschreibt die aktuellen Herausforderungen als komplex und facettenreich. Sie hebt hervor, dass die Verkaufszahlen in der Europäischen Union das Niveau vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht haben. Dies führt dazu, dass viele Produktionsstätten nicht in Vollbetrieb arbeiten, was Spannungen hinsichtlich der Arbeitsbelastung und deren Verteilung auf die Mitarbeitenden verursacht. In diesem Kontext fordert sie von Management und Industrie eine stärkere Verantwortungsübernahme und eine fokussierte Ausrichtung auf zukünftige Innovationen.

Investitionen in Zukunftstechnologien sind von entscheidender Bedeutung, auch wenn die Durststrecke für einige Marktteilnehmende länger dauern dürfte als erhofft. Benner unterstreicht die Notwendigkeit von industriepolitischer Unterstützung, um die europäische Autoindustrie nachhaltig zu stärken. Hierzu gehören insbesondere Maßnahmen wie Kaufanreize für Verbraucher, der Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität sowie die Förderung der europäischen Batterieindustrie. Diese Elemente seien unerlässlich, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilbranche auf globaler Ebene zu sichern.