Die jüngste Festnahme von über 300 südkoreanischen Staatsbürgern auf dem Gelände von Hyundai in den Vereinigten Staaten hat zu erheblichen diplomatischen Spannungen zwischen den beiden Nationen geführt. Der südkoreanische Präsident Lee Jae Myung hat in einer energischen Stellungnahme scharfe Kritik an den US-Behörden geübt und ein sofortiges Ende solcher Eingriffe gefordert.
In einem Zeichen der Dringlichkeit bezüglich der Situation hat die südkoreanische Regierung angekündigt, ein Flugzeug von Korean Air zu entsenden, um die festgenommenen Staatsbürger zurück in ihre Heimat zu bringen. Gleichzeitig ist Außenminister Cho Hyun nach Washington gereist, um direkt mit den US-amerikanischen Stellen über die Freilassung der inhaftierten Arbeiter zu verhandeln und eine diplomatische Lösung zu erzielen.
Die Festnahmen, die im Rahmen einer großangelegten Razzia in Zusammenarbeit mit dem FBI durchgeführt wurden, betrafen insgesamt etwa 475 ausländische Arbeiter. Den Betroffenen wird vorgeworfen, illegal in den USA entweder zu arbeiten oder sich dort ohne ausreichende Aufenthaltserlaubnis aufgehalten zu haben. Besonders pikant ist die Tatsache, dass diese Aktion auf dem Gelände des renommierten südkoreanischen Autobauers Hyundai und des Energiekonzerns LG Energy Solution stattfand.
Die Erschütterungen dieser Vorfälle sind weitreichend. Bemerkenswert ist, dass Präsident Lee Jae Myung erst kürzlich den Vereinigten Staaten Investitionen in Höhe von 350 Milliarden Dollar zugesichert hatte, um die wirtschaftlichen Beziehungen weiter zu stärken. Diese jüngsten Entwicklungen haben jedoch das Vertrauen vieler Südkoreaner in die bilateralen Beziehungen erschüttert. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass 59 Prozent der südkoreanischen Bevölkerung das Vorgehen der US-Behörden als überzogen betrachten. Diese Unzufriedenheit hat bereits in wiederholten Demonstrationen vor der US-Botschaft in Seoul Ausdruck gefunden.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Südkorea und den USA stehen nun vor einer ernsthaften Belastungsprobe. Beide Seiten sind gefordert, die Situation durch Dialog und gemeinsames Verständnis zu entschärfen, um den Schaden für die bilateralen Beziehungen zu begrenzen und eine stabile Zusammenarbeit weiterhin zu gewährleisten.