22. November, 2025

Politik

Hochrangige Beratungen zur US-Initiative für Frieden in der Ukraine

Am Rande des G20-Gipfels in Johannesburg kommen führende Staats- und Regierungschefs aus verschiedenen Kontinenten zusammen, um eine von den USA vorgeschlagene Initiative zur Beendigung des Ukraine-Konflikts zu erörtern. Der Präsident des Europäischen Rates, António Costa, hat zu diesen wichtigen Beratungen nicht nur die europäischen Spitzenpolitiker geladen, sondern auch die politischen Führer Kanadas, Australiens und Japans. Die umfassende Diskussion ist für den Nachmittag der Gipfelveranstaltung angesetzt.

An dem Treffen aus Europa nehmen unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz sowie seine Amtskollegen aus Frankreich, Italien, Großbritannien, Irland, Finnland, den Niederlanden, Spanien und Norwegen teil. Diese Staatsoberhäupter sind aufgrund ihres Status als ständige Mitglieder oder als Gäste der G20-Gemeinschaft nach Johannesburg gereist, um an den Beratungen teilzunehmen. Darüber hinaus plant die Europäische Union, die 27 Staats- und Regierungschefs im Anschluss an den G20-Gipfel im Rahmen des bevorstehenden EU-Afrika-Gipfels in Angola zusammenzubringen, um weiterführende Gespräche zu führen.

Die von den USA vorgelegte Initiative ist jedoch Gegenstand kritischer Diskussionen. Europäische Diplomaten äußern Bedenken, dass der 28-Punkte-Plan der Amerikaner unannehmbare Zugeständnisse an Russland umfasst. So wird beispielsweise die Abtretung ehemals verteidigter ukrainischer Gebiete und die Einstellung jeglicher NATO-Erweiterungspläne gefordert. Im Gegenzug verlangt der Plan von Russland lediglich marginale Zugeständnisse, wie die Freigabe eingefrorener Staatsvermögen in der EU zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Ukraine.

Insbesondere in Deutschland und in anderen Partnerländern der Ukraine hat dieser Vorschlag Besorgnis ausgelöst. Kritiker warnen davor, dass eine Vereinbarung, die den Aggressor belohnt, keinen dauerhaften Frieden gewährleisten kann. Trotz dieser Bedenken ist der Bedarf an einer Lösung dringend, da sowohl die Belastung der finanziellen Budgets als auch die zunehmende Unterstützungsmüdigkeit in der Bevölkerung deutlich spürbar sind. Seit Beginn des Konflikts haben die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten bereits über 187 Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine bereitgestellt.