07. September, 2025

Wirtschaft

Herausforderungen bei ZF Friedrichshafen: Strategien zur Krisenbewältigung im Fokus

Der Vorstandsvorsitzende des in Schwierigkeiten geratenen Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen, Holger Klein, hat trotz bereits erzielter Einsparungen von 5,8 Milliarden Euro angekündigt, dass das Unternehmen weiterhin große Herausforderungen vor sich hat. Während das Ziel besteht, bis Ende des Jahres Einsparungen von sechs Milliarden Euro zu erreichen, betont Klein, dass auch dieses Ziel nicht ausreichen wird, um den langfristigen Bedürfnissen des Unternehmens vollständig gerecht zu werden. Einzelheiten über mögliche neue Sparmaßnahmen oder Anpassungen in der Unternehmensstrategie bleiben derzeit unbeantwortet.

Im Zentrum der internen Diskussionen steht die Umstrukturierung der Antriebssparte, die innerhalb des Unternehmens unter der Bezeichnung 'Division E' bekannt ist. Holger Klein beschreibt die aktuelle Lage dieser Abteilung als ein Navigieren im 'perfekten Sturm'. Dies ist eine Anspielung auf die Herausforderungen, die sowohl aus Verzögerungen im Bereich der Elektromobilität als auch aus Schwierigkeiten im konventionellen Antriebsgeschäft resultieren. Das Unternehmen erwägt verschiedene Lösungsansätze, von der Bildung strategischer Partnerschaften zur Verteilung von Risiken bis hin zu einer umfassenden internen Restrukturierung der Sparte. Klein hebt die Bedeutung solcher strategischen Allianzen hervor, nicht nur für das Erschließen von Wachstumsmöglichkeiten, sondern auch für die Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland.

Der Betriebsrat zeigt sich allerdings besorgt über die Möglichkeit einer Abspaltung oder gar eines Verkaufs der Division E. Diese Ängste sind nicht unbegründet, da in der Vergangenheit bereits Proteste wegen ähnlicher Sorgen stattgefunden haben. Ein Verlust von 195 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte verschärft den Handlungsdruck, besonders angesichts der schrumpfenden Fahrzeugproduktion weltweit, was zu einem Rückgang der Aufträge führt. In diesem Kontext fordert Klein eine Neubewertung der regulatorischen Rahmenbedingungen der EU bezüglich der Zukunft des Verbrennungsmotors. Diese regulatorischen Unsicherheiten erschweren die Planungen für die Ingenieure und beeinträchtigen letztlich die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Zu den strukturellen Herausforderungen zählt zudem die bestehende Unternehmensverschuldung, die zu einem großen Teil aus vergangenen Akquisitionen herrührt und die Bemühungen zur mittelfristigen Stabilisierung des Unternehmens zusätzlich erschwert.