Das Maschinenbauunternehmen Trumpf hat für das Geschäftsjahr 2024/25 einen Nettoverlust von 23,4 Millionen Euro nach Steuern bekanntgegeben. Im vorangegangenen Jahr konnte das Unternehmen noch einen Gewinn von 392,8 Millionen Euro verzeichnen. Diese drastische Veränderung unterstreicht die sich verschlechternde weltwirtschaftliche Lage, die auch mittelständische Unternehmen wie Trumpf aus Ditzingen hart trifft.
Trumpf ist vor allem für seine wegweisenden Werkzeugmaschinen und Lasertechnologien bekannt, die in der Halbleiterindustrie stark nachgefragt werden. Darüber hinaus expandiert das Unternehmen in den Bereich der Wehrtechnik, jedoch ausschließlich mit Technologien, die ausschließlich defensiven Zwecken dienen. Das Unternehmen orientiert sich in seiner Jahresbilanz an einem Geschäftsjahr von Juli bis Juni.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von Trumpf hat sich erheblich verschlechtert, wobei ein Rückgang um 442 Millionen Euro auf 59 Millionen Euro zu verzeichnen ist. Allerdings würde das Ebit nach Bereinigung um Strukturmaßnahmen bei 230 Millionen Euro liegen. Die Umsätze des Unternehmens sind um 16 Prozent gesunken und betragen nun 4,3 Milliarden Euro. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die schwache Nachfrage der letzten Monate zurückzuführen.
Trotz dieser negativen Zahlen zeigt sich die Vorstandschefin von Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, stolz auf das Erreichte. Sie betonte die erfolgreichen Einsparungen von 350 Millionen Euro und die Anpassungen bei Investitionen und Gehältern. Sie macht die globale Konjunkturflaute und geopolitische Unsicherheiten für die wirtschaftlichen Einbußen verantwortlich.
Dennoch sieht Leibinger-Kammüller erste Anzeichen einer Stabilisierung am Horizont. Sie bleibt vorsichtig optimistisch und erwartet, dass im laufenden Geschäftsjahr viele Kunden ihre aufgeschobenen Investitionsentscheidungen umsetzen und ihren Maschinenpark modernisieren werden.
Ein wesentlicher Teil des Restrukturierungsplans beinhaltet den Abbau von weltweit 1.000 Stellen, darunter über 400 Stellen am Hauptsitz. Die Zahl der Angestellten ist auf 18.303 gesunken, was 700 weniger als im Vorjahr sind. Sollten die konservativen Planzahlen des Unternehmens eingehalten werden, ist kein weiterer personeller Abbau vorgesehen.
Auch die Maschinenbaubranche in Baden-Württemberg, eine Schlüsselindustrie in der deutschen Wirtschaft, ist mit sinkenden Aufträgen und Umsätzen konfrontiert. Angesehene Unternehmen wie Voith, Dürr, Festo und Hermle kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer erwartet für die Region einen Umsatzrückgang auf 80 Milliarden Euro.