Der Konsumgüterhersteller Henkel durchlebt derzeit ein Auf und Ab an der Börse. Nachdem der Aktienkurs zu Wochenbeginn ein Hoch erreicht hatte, brachte die Aussicht auf einen 'langsamen Start' ins neue Geschäftsjahr eine rasche Ernüchterung. Der Wert der Aktie fiel zwischenzeitlich um fast 12 Prozent und markierte mit knapp 78 Euro den tiefsten Stand seit November. Nach dieser Talfahrt konnte sich der Kurs leicht erholen, befindet sich aber dennoch mit einem Minus von neun Prozent im negativen Terrain.
Henkel führt die verhaltenen Prognosen auf ein herausforderndes industrielles Umfeld und eine gedämpfte Konsumentenstimmung in einigen Märkten zurück, wobei Nordamerika besonders betroffen ist. Maßnahmen wie eine erhöhte Dividende und geplante Aktienrückkäufe im Umfang von bis zu einer Milliarde Euro konnten die Investoren bislang nicht besänftigen. 'Der neue Aktienrückkauf soll den langsamen Start ins Jahr versüßen', kommentierte Analyst Jörg Philipp Frey von Warburg Research vielsagend.
Ein besonderes Augenmerk der Anleger liegt auf dem sogenannten organischen Wachstum, das bei Konsumgüterherstellern ohne Übernahmen oder Fusionen erzielt wird. Henkel selbst peilt für 2025 ein Wachstum von 1 bis 3 Prozent in seiner Konsumentensparte an, wobei die Markterwartungen eher am oberen Ende dieser Spanne liegen. Auch im Klebstoffgeschäft übertreffen die Konsensschätzungen Henkel's eigenen Zielkorridor. 'Das organische Wachstum bereitet Sorgen', konstatiert Analyst Guillaume Delmas von der Bank UBS abschließend.
Der jüngste Rückschlag am Markt ist insbesondere deshalb ein harter Schlag, weil Anleger in den letzten Tagen erneut Vertrauen gefasst und die Aktien um bis zu 8 Prozent auf den höchsten Stand seit August 2021 gebracht hatten. Kritische Kursmarken könnten nun erneut testen, ob die Unterstützung bei 76 Euro aus den Rücksetzern im August und November hält.