Das beantragte Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung der Signa Prime Seletion AG hat aus Sicht der Stadt Hamburg keine akuten Folgen für den Elbtower. Ein Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur jedoch auch: "Auch wenn sich daraus keine unmittelbaren Auswirkungen auf das bestehende Vertragsverhältnis zwischen der Stadt Hamburg und der Käufergesellschaft ergeben, beobachten wir die Situation sehr aufmerksam, so dass die Stadt Hamburg gegebenenfalls weitere Schritte einleiten kann."
René Benko's Signa Prime Selection AG ist die mittelbare Mutter der Käufergesellschaft des Elbtower-Grundstücks, der Hamburg Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG. Obwohl die Signa Prime Selection AG sowohl direkte als auch indirekte 75 Prozent der Anteile an der Käufergesellschaft hält, hat das Sanierungsverfahren keine direkte Auswirkung auf das bestehende Vertragsverhältnis zwischen Hamburg und dem Bauvorhaben.
Die Signa Prime Selection AG hat am Donnerstag beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen teilte mit, dass das Ziel die geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens sei.
Die Baustelle des Elbtowers im Osten der Hafencity steht seit Oktober still, da die Signa laut dem beauftragten Bauunternehmen Adolf Lupp aus Hessen unbezahlte Rechnungen hat. Signa selbst hat sich auf Anfrage zunächst nicht dazu geäußert. Der Elbtower, der eine Höhe von 245 Metern erreichen soll und als das dritthöchste Gebäude in Deutschland geplant ist, soll Büros, Geschäfte, Galerien, Restaurants und eine Aussichtsplattform in der 55. Etage beherbergen. Bislang wurde jedoch erst eine Höhe von rund 100 Metern erreicht. Ursprünglich war die Fertigstellung für 2025 geplant und die Gesamtkosten sollten sich auf rund 950 Millionen Euro belaufen.
Die Stadt Hamburg wird die Situation weiterhin aufmerksam beobachten und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten. Aktuell sind keine unmittelbaren Auswirkungen auf das Projekt Elbtower zu erwarten.