Ein neuer Vorschlag für eine Waffenruhe im konfliktreichen Gazastreifen, entwickelt unter der Schirmherrschaft Ägyptens und Katars, hat vonseiten der Hamas positive Resonanz erfahren. Laut einer Darstellung eines Hamas-Vertreters setzt dieser Initiative Impulse, nachdem zuvor durch als überzogen angesehene Forderungen der Hamas die Verhandlungen stagnierten. Die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Israel und der Hamas markiert einen potenziellen Wendepunkt, nachdem im Juli die Delegationen der Vereinigten Staaten und Israels aufgrund des Verhandlungsstillstands in ihre Heimatländer zurückkehrten, um weitere Strategien zu entwickeln.
Der zuvor von den Amerikanern eingebrachte Plan sah eine Waffenruhe von 60 Tagen vor, initiiert von Steve Witkoff, dem US-Sondergesandten. Der nun überarbeitete Vorschlag der ägyptischen und katarischen Mittler enthält wesentliche Änderungen. Eine herausragende Neuerung umfasst die Freilassung von zehn lebenden Geiseln sowie die Rückführung der Leichen von 18 Entführten. Im Gegenzug soll die Freilassung palästinensischer Gefangener erfolgen. Aktuell befinden sich noch etwa 50 Geiseln im Gazastreifen, von denen mindestens 20 am Leben sind. Diese Geiselnahmen sind Bestandteil eines Angriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023, der mit 1.200 Opfern eine hohe Zahl an Toten forderte.
Im israelischen Sicherheitskabinett wurde kürzlich entschieden, die militärischen Operationen im Gazastreifen zu intensivieren, mit einem Fokus auf die Kontrolle strategisch wichtiger Punkte, einschließlich der Stadt Gaza. Diese militärische Strategie könnte als taktisches Mittel angesehen werden, um Druck auf die Hamas auszuüben und flexiblere Positionen in den Verhandlungen zu erreichen.
In einer aktuellen Videobotschaft betonte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Notwendigkeit, den Druck auf die Hamas aufrechtzuerhalten. Er unterstrich, dass ein endgültiges Abkommen nur dann akzeptabel sei, wenn alle Geiseln freigelassen werden und der Konflikt zu Bedingungen gelöst wird, die den Interessen Israels entsprechen. Diese Haltung steht im Kontrast zu der Besorgnis innerhalb seiner eigenen Regierung, insbesondere bei rechtsextremen Koalitionspartnern, die auf einer strikten Umsetzung der militärischen Strategie beharren, um ein umfassendes Abkommen zu erreichen. Diese internen Differenzen schaffen Spekulationen über die zukünftige Entwicklung in der Region und werfen die Frage auf, wie sich die diplomatischen und militärischen Strategien weiter ausgestalten werden.