30. Juni, 2025

Politik

Hamas und Islamischer Dschihad: Kampf gegen Israel wird fortgesetzt

Hamas und Islamischer Dschihad: Kampf gegen Israel wird fortgesetzt

Die militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad haben angekündigt, ihren Kampf gegen Israel fortzusetzen. In einem Brief an den Vorsitzenden des Hamas-Politbüros, Ismail Hanija, sowie andere Mitglieder des Gremiums, schrieb der Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, dass die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, einen erbitterten und brutalen Kampf gegen die israelischen Besatzungstruppen führen. Auch der Islamische Dschihad teilte mit, dass man in Reaktion auf das Blutvergießen im Gazastreifen weiterkämpfen werde.

Sinwar behauptete zudem, die israelische Armee habe schwere Verluste erlitten. Die Kassam-Brigaden hätten angeblich mindestens 5000 israelische Soldaten angegriffen, von denen ein Drittel getötet, ein weiteres Drittel schwer verletzt und ein weiteres Drittel dauerhaft außer Gefecht gesetzt wurden. Diese Zahlen widersprechen jedoch deutlich den Angaben der israelischen Armee, die von mehr als 150 getöteten israelischen Soldaten im Gazastreifen spricht.

Auch die Behauptung, 750 israelische Militärfahrzeuge seien zerstört worden, scheint übertrieben zu sein. Die israelische Armee hat dazu keine Angaben gemacht.

Sinwars Aussagen widersprechen somit der Lage vor Ort. Er beteuerte zudem, dass sich die Kassam-Brigaden nicht den israelischen Bedingungen beugen werden.

Möglicherweise reagierte Sinwar mit seinen Aussagen auf Berichte über einen ägyptischen Vorschlag zur Beendigung des Gaza-Krieges. Ismail Hanija war kürzlich zu Gesprächen in Ägypten und gilt als Auslandschef der Hamas, der in Katar lebt.

Berichten zufolge führt die politische Hamas-Führung im Exil Gespräche über die künftige Regierung des Gazastreifens und des Westjordanlandes, ohne die Anführer in Gaza, Sinwar und Mohammed Deif, einzubeziehen. Israel plant offenbar gezielte Angriffe auf Sinwar und Deif, die als Drahtzieher des Terroranschlags am 7. Oktober verdächtigt werden und sich vermutlich im unterirdischen Tunnelnetzwerk im Süden des Gazastreifens verstecken.

Während der israelischen Offensive wurden weite Teile des Gazastreifens zerstört. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums kamen mehr als 20.400 Menschen ums Leben. UN-Angaben zufolge wurden während des Krieges etwa vier von fünf Bewohnern des Küstenstreifens vertrieben. UN-Hilfsorganisationen berichten von Zerstörung, Verzweiflung, Hunger, Not und Leid.

Die israelische Armee gibt an, rund 8000 Hamas-Terroristen getötet zu haben. Diese Angabe lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.