27. Juni, 2025

Politik

Hamas-Guerilla stellt Israels Militärstrategie auf den Prüfstand

Hamas-Guerilla stellt Israels Militärstrategie auf den Prüfstand

Inmitten zunehmender Konflikte im Gazastreifen ringt Israels Militär mit der guerillaartigen Taktik der Hamas. Das "Wall Street Journal" legt dar, dass die israelischen Streitkräfte bei der Bekämpfung der islamistischen Gruppierung vor strategischen Herausforderungen stehen. Nach der Wiederaufnahme von Kämpfen in bereits gesicherten Gebieten, kristallisiert sich die Schwierigkeit heraus, ein einst gesetztes Kriegsziel – die militärische und politische Entmachtung der Hamas – zu erreichen. Yossi Mekelberg, Nahost-Experte von Chatham House, betont gegenüber der Zeitung, dass ohne die Erreichung dieses Ziels die israelischen Bemühungen als unzureichend wahrgenommen werden.

Zuletzt begann das Militär eine neue Operation in Chan Junis, mit dem Fokus auf die Zerstörung von Terror-Infrastrukturen und die Ausschaltung von Hamas-Kämpfern. Trotz des Vorstoßes und der Umstellung von zwei Krankenhäusern kam es zu neuen israelischen Verlusten, einschließlich des Todes eines Soldaten. Frühere Erfolgsbekundungen, nach denen Hamas-Einheiten besiegt worden seien, stehen nun in Frage, da wiederholt Gefechte in denselben Gebieten entfachen.

Das "Wall Street Journal" merkt an, dass ohne eine klare Nachkriegsstrategie für den Gazastreifen, Israels Kriegsanstrengungen Gefahr laufen, an Effektivität zu verlieren. Auch der US-Außenminister Antony Blinken äußerte seine Bedenken und warnte Israel vor einer Fortführung des Konfliktes ohne sichtbare Langzeitstrategie. In einem Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte Blinken die Risiken für Israels Sicherheit und seinen Stand in der internationalen Gemeinschaft. Ein auf einschlägigen Informationen basierender Artikel von "Axios" verkündete, dass ohne eine konkretisierte Marschrichtung Israel in einem Status quo verbleiben könnte, der entweder die Macht der Hamas zementiert oder in Anarchie umschlägt – beides Szenarien, die zusätzlichen Terror nach sich ziehen würden. Netanjahus Antwort deutet darauf hin, dass der Konflikt möglicherweise über Jahrzehnte andauern wird.