23. Oktober, 2025

Technologie

Halbleitermangel gefährdet europäische Automobilindustrie: Besorgniserregende Entwicklungen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Olaf Lies, hat angesichts potenzieller Engpässe bei Halbleitern die europäische Automobilindustrie eindringlich vor erheblichen Risiken gewarnt. Die gegenwärtigen Handelskonflikte zwischen China und den USA geraten zunehmend zu einem ernst zu nehmenden Bedrohungspotential für die deutsche und europäische Fahrzeugproduktion. Lies erläuterte, dass es sich hierbei nicht mehr lediglich um unvorhergesehene Nebeneffekte handele. Er plädierte eindringlich dafür, dass Europa unverzüglich Maßnahmen ergreifen müsse, um praxisnahe Lösungen zu erarbeiten, noch bevor Produktionsstillstände unvermeidbar werden.

Volkswagen, einer der führenden Akteure in der europäischen Automobilbranche, bestätigte mittlerweile, dass gravierende Herausforderungen auf das Unternehmen zukommen. Die gegenwärtigen Schwierigkeiten bei dem niederländischen Chiphersteller Nexperia könnten zu erheblichen Produktionseinschränkungen führen. Angesichts dieser Unsicherheiten steht die Unternehmensführung bereits in Kontakt mit der Arbeitsagentur, um möglicherweise Kurzarbeit für zehntausende Angestellte vorzubereiten. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation, auch wenn Volkswagen selbst bislang auf eine formelle Stellungnahme verzichtet hat.

Olaf Lies machte deutlich, dass die Verwundbarkeit durch derartige Abhängigkeiten in essenziellen Technologiebereichen nachteilhaft sei. Als eine mittelfristige Abhilfemaßnahme schlug er vor, die europäischen Kompetenzen in den Bereichen Schlüsselkomponenten wie Halbleiter und Batterien substantiell auszubauen. Darüber hinaus hob er die Wichtigkeit strategischer Partnerschaften hervor, um die bestehenden Abhängigkeiten effizient zu verringern.

Parallel äußerte auch Sven Schulze, Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, seine Besorgnis über die Krise innerhalb der Automobilindustrie. Die durch den Chipmangel bedingten Lieferengpässe hätten die Anfälligkeit der aktuellen Systeme schonungslos offenbart. Schulze forderte, dass die Europäische Union das Thema der Halbleiterproduktion zur obersten politischen Priorität erklärt, um adäquate Lösungen zu erzielen.

Der Ursprung der Lieferproblematiken bei Nexperia lässt sich auf die jüngste Übernahme des Unternehmens durch die niederländische Regierung zurückführen, was die chinesische Konzernmutter veranlasste, den Export von Chips zu blockieren. Diese Entwicklung führte den Automobilverband VDA dazu, eindringlich vor erheblichen Einbußen in der Automobilproduktion zu warnen. Die europäische Automobilindustrie steht somit an einem kritischen Punkt, an dem dringend geeinte und koordinierte Maßnahmen erforderlich werden, um die Produktion und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern.