Die anstehende Konferenz in Hamburg wird von Vertretern der norddeutschen Bundesländer, der Hafenwirtschaft sowie der Bundesregierung mit besonderem Interesse erwartet. Im Mittelpunkt der Gespräche steht die nationale Hafenstrategie, deren Fortschritte und Perspektiven am Freitag beraten werden sollen. Der Austausch erfolgt im Rahmen des zwölften Hafenentwicklungsdialogs, der sich als zentrale Plattform für strategische Diskussionen etabliert hat.
Die nationale Hafenstrategie, die im März 2024 vom Bundeskabinett angenommen wurde, formuliert ambitionierte Ziele für die Weiterentwicklung von See- und Binnenhäfen in Deutschland. Der umfassende Maßnahmenkatalog enthält rund 140 Initiativen zur Stärkung der Hafenwirtschaft. Gleichwohl sorgt die unzureichend geklärte Finanzierungsfrage für kritische Stimmen aus verschiedenen Lagern, da ohne klare Regelungen die Verwirklichung der Ziele gefährdet sein könnte.
Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard hebt hervor, dass eine erhebliche Verstärkung der finanziellen Unterstützung durch den Bund notwendig sei. Sie argumentiert, dass die Städte nicht mehr in der Lage sind, die finanziellen Lasten für die Modernisierung der Seehäfen allein zu tragen. Leonhard fordert, dass das Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität dringend genutzt werden sollte, um essenzielle Modernisierungsprojekte anzustoßen.
Leonhards Forderungen finden Unterstützung beim Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe sowie den norddeutschen Bundesländern. Gemeinsam beanspruchen sie eine jährliche Erhöhung der Bundesmittel um 500 Millionen Euro, während die gegenwärtigen Zahlungen des Bundes lediglich bei 38,3 Millionen Euro jährlich liegen, ergänzt durch spezifische Fördermittel für diverse Projekte.
Die Diskussionen in Hamburg werden in Anwesenheit von Claudia Stutz, Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, geführt. Stutz' Teilnahme unterstreicht die Bedeutung der Gespräche und die Aufmerksamkeit, die das Thema auf Bundesebene genießt. Es wird erwartet, dass Stutz nach Abschluss der Verhandlungen eine grundlegende Stellungnahme zur zukünftigen Ausrichtung der nationalen Hafenpolitik abgeben wird, die klare Wege zur Unterstützung und Entwicklung der deutschen Hafenstandorte aufzeigen soll.