Am Montag hat der Goldpreis einen neuen historischen Höchststand erreicht und damit erneut das Interesse der Anleger entfacht. Der Wert einer Feinunze stieg auf beeindruckende 4.420,30 US-Dollar, nachdem er im frühen Handel noch bei 4.340 US-Dollar gelegen hatte. Diese neue Rekordmarke übertrifft das bisherige Hoch aus dem Oktober, als die Preise im Zuge einer längeren Rally 4.380 US-Dollar überstiegen, bevor ein Rückgang unter die 4.000-Dollar-Marke eintrat. Der jüngste Anstieg bringt frischen Wind in den Goldmarkt und bestätigt das Edelmetall als einen der profitabelsten Vermögenswerte des Jahres.
Dank der jüngsten Wertsteigerungen verzeichnet Gold eine bemerkenswerte Erhöhung von 68 Prozent für das Jahr. Damit stellt sich das Edelmetall als einer der Gewinner unter den Anlageklassen des Jahres heraus und bewegt sich auf den erheblichsten Jahresgewinn seit 1979 zu, als der Goldpreis um beeindruckende 127 Prozent anstieg. Bemerkenswerterweise blieb der Goldpreis in diesem Jahr dennoch hinter Silber zurück, welches am Montag mit einem Rekordwert von knapp 69,50 US-Dollar pro Feinunze brillierte und seinen Jahresgewinn auf 140 Prozent steigerte.
Der anhaltende Aufwärtstrend beim Goldpreis wird maßgeblich von geopolitischen Unsicherheiten beeinflusst, vor allem durch den eskalierenden Konflikt zwischen den USA und Venezuela. Die jüngste Beschlagnahmung eines venezolanischen Öltankers durch die USA verschärfte die Spannungen zusätzlich. Parallel dazu verliefen die dreitägigen Verhandlungen zum Ukraine-Konflikt in Miami konstruktiv, ein direktes Treffen der kriegsführenden Parteien konnte jedoch nicht arrangiert werden.
Zusätzlichen Rückenwind erhält der Goldpreis durch Spekulationen über bevorstehende Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank. US-Präsident Donald Trump übt weiterhin Druck auf die Fed aus, um zusätzliche Zinsanpassungen zu erreichen. Inmitten dieser Entwicklungen gilt Kevin Hassett, derzeit Vorsitzender des Nationalen Wirtschaftsrats, als bevorzugter Kandidat für die Nachfolge des Fed-Vorsitzes. Er steht für eine expansive Geldpolitik und könnte regelmäßige Zinssenkungen stützen. Ein Vertrauensverlust in die Fed könnte dem Goldpreis weiteres Wachstumspotenzial bieten.
Pascal Kielkopf, Analyst bei HQTrust, empfiehlt eine ausgewogene Herangehensweise: "Gold ist eine wertvolle Ergänzung im Portfolio, aber kein Allheilmittel. Anleger sollten die Volatilität berücksichtigen; nicht jedes Jahr garantiert eine überragende Performance, wie es beispielsweise 1975 oder 2013 der Fall war, als Gold die Portfoliorendite belastete." Daher sollte Gold eher als Sicherungsinstrument und weniger als spekulativer Vermögenswert betrachtet werden.