02. Dezember, 2025

Wirtschaft

Globale Rüstungsindustrie verzeichnet Rekordumsätze: Europas Rolle als Rüstungs-Drehscheibe

Die internationale Rüstungsbranche erzielt trotz anhaltender globaler Instabilitäten Rekordumsätze. Ein aktueller Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI offenbart, dass die 100 führenden Waffenhersteller weltweit im Jahr 2024 einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 5,9 Prozent verzeichneten. Der Gesamterlös dieser Unternehmen beläuft sich auf rund 679 Milliarden US-Dollar (etwa 586 Milliarden Euro), womit ein neuer historischer Höchststand erreicht wurde.

Die Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen sowie diverse geopolitische Spannungen sind maßgebliche Faktoren für die gestiegenen Militärausgaben, wie die SIPRI-Experten berichten. Infolgedessen haben zahlreiche Rüstungsunternehmen weltweit ihre Produktionskapazitäten erweitert, indem sie Tochtergesellschaften gründeten und durch strategische Übernahmen ihre Marktposition stärkten.

Die Vereinigten Staaten festigen mit 39 Unternehmen in den Top 100 weiterhin ihre führende Rolle in der Rüstungsindustrie. Diese Unternehmen generierten gemeinsam einen Gesamtumsatz von 334 Milliarden US-Dollar, was nahezu der Hälfte des weltweiten Umsatzes entspricht. Auffallend ist, dass das Raumfahrtunternehmen SpaceX unter der Leitung von Elon Musk erstmals in die Liste der 100 größten Rüstungsfirmen eingestiegen ist.

Europäische Rüstungsunternehmen, ausgenommen Russland, verzeichneten ebenfalls ein deutliches Wachstum, wobei ihre Umsätze um 13 Prozent auf insgesamt 151 Milliarden US-Dollar anstiegen. Zu den Profiteuren des gesteigerten Interesses an Verteidigungsgütern in Europa zählen unter anderem deutsche Konzerne wie Rheinmetall, ThyssenKrupp, Hensoldt und Diehl, die signifikante Umsatzsteigerungen verbuchten.

In Asien hingegen steht die chinesische Rüstungsindustrie vor Herausforderungen, die zu einem Umsatzrückgang führten. Korruptionsvorwürfe beeinträchtigten die Effizienz der chinesischen Waffenbeschaffung, was laut SIPRI-Forschern zu erheblichen Verzögerungen und der Stornierung von Aufträgen führte.

Greenpeace warnt, dass Europa vermehrt zum Mittelpunkt des Rüstungswachstums wird, während die Umsätze der US-amerikanischen Firmen nur moderat anstiegen und jene in China einen Rückgang verzeichneten. Alexander Lurz von Greenpeace betont abschließend, dass der globale Anstieg der Rüstungsumsätze ein alarmierendes Signal für die internationale Gemeinschaft darstellt.