28. Juni, 2025

Politik

Gewalt eskaliert im Westjordanland: Armeeaußenposten angegriffen

Gewalt eskaliert im Westjordanland: Armeeaußenposten angegriffen

In einem kritischen Zwischenfall hat eine Gruppe militanter Palästinenser einen israelischen Armeeaußenposten in der Nähe des Nabluser Außenpostens Homesch beschossen und dabei sieben israelische Soldaten verletzt. Wie der staatliche Sender Kan berichtete, wurden etwa 30 Schüsse auf die Soldaten abgegeben, die einen für illegal erklärten Siedler-Außenposten schützten. Nach einer Verfolgungsjagd, bei der die Militanten einen Sprengsatz zündeten, erlitten drei Soldaten mittelschwere und vier weitere leichte Verletzungen. Die Streitkräfte leiteten eine Großfahndung ein und verfolgten die Angreifer in Richtung des Dorfes Silat al-Dhar. Der Vorfall wirft auch Licht auf den rechtlichen Status des Außenpostens Homesch, der seit seiner Aufgabe im Jahr 2005 zusammen mit drei weiteren Posten im Rahmen des israelischen Abzugs aus dem Gazastreifen, in einer rechtlichen Grauzone liegt. Dennoch waren kürzlich dort Bauaktivitäten genehmigt worden, womit die aktuelle israelische Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Revitalisierung dieser Posten proklamierte, was bisher jedoch nicht zu einer Legalisierung des Wohnens dort geführt hat. Trotz der fehlenden Legalität befinden sich in Homesch aktuell improvisierte Wohnstrukturen, die von drei Familien bewohnt und von etwa 50 Religionsstudenten zeitweise genutzt werden. Diese Eskalation ist Teil einer beunruhigenden Steigerung der Spannungen im Westjordanland seit dem Ausbruch des Konflikts zwischen Israel und Hamas am 7. Oktober des letzten Jahres. Laut dem Gesundheitsministerium wurden seitdem 406 Palästinenser im Zuge von Konflikten mit dem israelischen Militär, Zusammenstößen oder durch eigene Angriffe getötet. Zudem ist eine Zunahme von Gewalttaten durch Siedler gegenüber Palästinensern zu verzeichnen.