Im anhaltenden juristischen Streit um Zugangsbefugnisse zu einer Produktionsstätte von Volkswagen Group Services, einer Tochtergesellschaft des Volkswagen-Konzerns, erlitt die Arbeitnehmerorganisation Zentrum, welche der Alternative für Deutschland (AfD) nahe steht, eine deutliche Niederlage. Das Arbeitsgericht Braunschweig entschied zu Ungunsten der Klage dieser Organisation und hob hervor, dass die vorgelegten Beweismittel und Argumente unzureichend detailliert und zu allgemein gefasst waren. Das Zentrum, das sich selbst als eine ‘alternative Gewerkschaft’ positioniert, hatte das Ziel verfolgt, das Werksgelände in Isenbüttel zu betreten, um dort eigene Vertrauensleute zu wählen. Volkswagen verweigerte dies unter Verweis auf das Fehlen einer Anerkennung als tariffähige Gewerkschaft.
In der detaillierten Urteilsbegründung stellte das Gericht klar, dass eine zentrale Voraussetzung der Klage nicht erfüllt wurde: Der Nachweis, dass zumindest ein Mitglied der Organisation am betreffenden Standort beschäftigt ist. Diese essentielle Bedingung wurde nach Ansicht des Gerichts von den Klägern nicht nachgewiesen. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, und es bleibt abzuwarten, ob das Zentrum in Berufung geht, da es bislang keine offizielle Stellungnahme des Vereins zu diesem Thema gibt.
Von Unternehmensseite erfuhr Volkswagen Group Services durch das Urteil eine Bekräftigung der eigenen Position. Ein Sprecher des Unternehmens unterstrich, dass der Schutz eines sicheren Arbeitsumfeldes oberste Priorität habe und daher die Verpflichtung nicht bestehe, jeder Organisation eine Zutrittsgenehmigung zu erteilen. Er betonte zudem, dass dies besonders im Hinblick auf die Wahrung von Sicherheitsinteressen und den Schutz vertraulicher Betriebsgeheimnisse von Bedeutung ist.
Währenddessen hat die einflussreiche Gewerkschaft IG Metall ihre Besorgnis über die potenziell wachsende Bedeutung des Zentrums innerhalb des Volkswagen-Konzerns geäußert. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, warnte eindringlich davor, dass die Aktivitäten dieses Vereins möglicherweise für Unruhe sorgen und die Belegschaften schwächen könnten, anstatt sie zu stärken.