22. Juni, 2025

Märkte

Geopolitische Spannungen und steigende Ölpreise beenden Börsenrallye

Die jüngsten Höhenflüge an den internationalen Aktienmärkten haben einen Dämpfer bekommen. Ein jüngst durchgeführter israelischer Luftangriff auf den Iran hat die Ölpreise nach oben getrieben, was gleichzeitig einen Rückgang der Aktienkurse zur Folge hatte. Zum Ende der ersten vollständigen Handelswoche im Juni verzeichnete der S&P 500 einen Rückgang um 0,6 %, während der Nasdaq Composite einen Rückgang um 1 % und der Dow Jones Industrial Average einen Rückgang von 1,3 % hinnehmen mussten.

In den kommenden Tagen richtet sich die Aufmerksamkeit der Investoren auf die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten. Vor allem die potenzielle Antwort des Iran wird mit Sorge erwartet. Von zentralem Interesse wird zudem am Mittwoch die Veröffentlichung der neuesten geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve sein. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem sogenannten „dot plot“ der Fed, welches die Erwartungen zur Zinsentwicklung widerspiegelt.

Ebenfalls im Fokus der Anleger steht die am kommenden Dienstag erwartete Publikation der Einzelhandelsumsätze für Mai. Während das nahende Feiertagswochenende, das unter dem Zeichen von Juneteenth steht, vonstattengeht, bleiben die Börsen am Donnerstag geschlossen. Die Woche verzeichnete zudem deutliche Anstiege bei den Ölterminkontrakten für Brent und WTI, die um ungefähr 12 % gestiegen sind. Diese Entwicklung erhöht die Besorgnis, dass eine weitere Eskalation der Konflikte eine Inflation in die Höhe treiben könnte.

Die Analystin Natasha Kaneva von JPMorgan hat vor einer potenziellen Preisentwicklung von bis zu 120 USD pro Barrel gewarnt, was den Verbraucherpreisindex auf bis zu 5 % ansteigen lassen könnte. In einem derartigen wirtschaftlichen Umfeld bleibt es abzuwarten, wie die Federal Reserve auf die jüngsten Entwicklungen reagieren wird. Michael Hartnett von der Bank of America sieht eine Chance für die Bullen, vorausgesetzt, dass die Erhöhung der Ölpreise nur von kurzer Dauer ist.

Die Erwartungen sind, dass die Einzelhandelsumsätze um 0,6 % gefallen sind, während die Umsätze ohne Autos und Gas einen Anstieg von 0,4 % aufzeigen. Diese gemischten Signale deuten darauf hin, dass der Konsum weiterhin dynamisch ist, jedoch auch auf Herausforderungen trifft. Aktuell berücksichtigen die Märkte zwei Zinssenkungen der Fed für das Jahr 2025, was weitere Ankündigungen der Fed für die Marktteilnehmer besonders interessant macht.

Ähnlich wird erwartet, dass es keine wesentlichen Veränderungen am „dot plot“ gibt. Die zuletzt geänderte Zollpolitik könnte jedoch die Aufmerksamkeit der Ökonomen erregen. Währenddessen bleibt der Arbeitsmarkt stabil, was die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Zinssenkungen verringert. Die Entwicklungen in den kommenden Wochen werden entscheidend sein, um eine klarere Vorstellung vom weiteren Kurs der Geldpolitik und den globalen wirtschaftlichen Aussichten zu erhalten.