Im Euroraum hat sich das Wachstum der Geldmenge zum Jahresende unerwartet verlangsamt. Die Europäische Zentralbank (EZB) meldete eine Zunahme der weit gefassten Geldmenge M3 um lediglich 3,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat, in dem noch ein Plus von 3,8 Prozent verzeichnet wurde. Diese Entwicklung erstaunt die Analysten, hatten sie doch mit einem stärkeren Anstieg gerechnet und erwarteten im Durchschnitt eine Jahresrate von 3,9 Prozent.
Auch die enger gefasste Geldmenge M1, die häufig als Indikator für die wirtschaftliche Aktivität betrachtet wird, legte lediglich um 1,8 Prozent zu und übertraf damit die vorherige Wachstumsrate von 1,5 Prozent. Dies könnte auf eine gedämpfte Konjunkturentwicklung hinweisen, wenngleich die Zahlen noch keine eindeutigen Signale senden.
Auf der anderen Seite zeigt sich eine deutliche Belebung bei der Kreditvergabe. Unternehmenskredite außerhalb des Finanzsektors stiegen um 1,5 Prozent im Jahresvergleich, während sie im Vormonat nur um 1,0 Prozent zulegten. Auch die privaten Haushalte nahmen vermehrt Kredite auf, mit einem Anstieg von 1,1 Prozent im Vergleich zu 0,9 Prozent im November. Dieses Wachstum könnte auf ein steigendes Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft hinweisen und signalisiert eine erhöhte Nachfrage nach finanziellen Mitteln, um Investitionen und Konsum zu unterstützen.