Die Glaubwürdigkeit der Hamas wird von israelischer Seite infrage gestellt, nachdem es zu Verzögerungen bei der Rückführung aller 28 in den Gazastreifen entführten und dort getöteten Geiseln kam. Trotz der kürzlichen Übergabe von vier weiteren Leichnamen ist der Prozess der Rückführung noch immer unvollständig, was zunehmend Spannungen im laufenden Friedensprozess erzeugt.
In einer unerwarteten Entscheidung hat Israel den strategisch wichtigen Grenzübergang Rafah zu Ägypten geöffnet, um 600 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern die Durchfahrt zu ermöglichen. Dieser Schritt wird als ein Signal der Hoffnung auf zukünftige Kooperation zwischen den beiden Seiten gewertet. Dennoch erschweren die anhaltenden Kampfhandlungen eine zügige Bergung und Identifizierung der sterblichen Überreste aus der umkämpften Region.
Israel vermutet jedoch taktische Manöver hinter der Verzögerung bei der Leichnamübergabe. Diese Einschätzung findet Unterstützung aus den Vereinigten Staaten. Der ehemalige Präsident Donald Trump hat sich auf der Plattform Truth Social zu Wort gemeldet und die dringliche Rückführung aller Opferleichen gefordert.
Einige der Überreste sind bereits in Tel Aviv angekommen und werden dort zur weiteren Identifizierung durch die zuständigen Behörden untersucht. Familienangehörige der betroffenen Geiseln und internationale Beobachter drängen gemeinsam auf eine strenge Umsetzung des vereinbarten Friedensplans, der auch die vollständige Entwaffnung der Hamas einschließt. Trump hat sogar angedeutet, dass eine gewaltsame Entwaffnung in Betracht gezogen werden könnte, sollte die Hamas sich weigern, ihre Waffen abzugeben.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat seine Erwartungen an die Hamas klar formuliert und betont, dass jeglicher Waffenschmuggel in der Region unterbunden werden muss. Die angespannte Lage wird zusätzlich durch Berichte über brutale Exekutionen und Gewaltvorwürfe gegen die Hamas belastet. Ein umstrittenes Video, das angebliche Hinrichtungen von Kollaborateuren zeigt, hat die Spannungen weiter verschärft.
Inmitten dieser unsicheren Lage berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa, dass drei Personen bei einem israelischen Drohnenangriff getötet wurden, was als erneuter Bruch der Waffenruhe angesehen wird. Zugleich hat Israel die Leichen von 45 Palästinensern übergeben, die im Nasser-Krankenhaus identifiziert werden sollen. Die Stabilität des Friedensplans steht auf dem Spiel, da viele Palästinenser befürchten, dass eine Wiederaufnahme der militärischen Auseinandersetzungen bevorstehen könnte.