12. Dezember, 2025

Wirtschaft

FTC reicht Klage gegen Henkel-Übernahme in den USA ein

Der deutsche Konsumgüterriese Henkel steht aufgrund einer beabsichtigten Akquisition in den Vereinigten Staaten vor einer unerwarteten rechtlichen Herausforderung. Am Donnerstag reichte die Federal Trade Commission (FTC) eine Klage ein, die darauf abzielt, den Erwerb eines Geschäftsbereichs der Pittsburgh Paint Co. zu unterbinden. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das im Besitz der Private-Equity-Firma American Industrial Partners (AIP) ist.

Obwohl sich der Aktienkurs von Henkel am Freitag weitgehend stabil zeigte, verzeichnet das Unternehmen seit Jahresbeginn einen Rückgang von über 17 Prozent. Die geplante Transaktion, deren Wert auf etwa 725 Millionen US-Dollar (circa 619 Millionen Euro) geschätzt wird, hatte bisher noch keine große öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Die FTC äußerte Bedenken, dass die Fusion die Wettbewerbssituation im Markt für Flüssigklebstoffe, der vorwiegend im Bauwesen und Heimwerkerbereich eingesetzt wird, erheblich beeinträchtigen könnte, da sie die Konzentration zweier marktbeherrschender Unternehmen fördern würde.

Henkel, bekannt für seine renommierten Marken Loctite und LePage, reagierte zurückhaltend auf die Anfragen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. „Wir sind uns der aktuellen Entwicklungen seitens der FTC bewusst und werden diese sorgfältig analysieren und bewerten“, erklärte das Unternehmen in einer kurzen Stellungnahme.

Pittsburgh Paint, das für seine Produktmarke Liquid Nails bekannt ist, steht im Mittelpunkt des rechtlichen Disputs. Im Jahr 2024 erzielte Henkel im Segment Klebstoffe Einnahmen von etwa 11 Milliarden Euro, was die Hälfte des gesamten Umsatzvolumens von Henkel ausmacht. Im Gegensatz dazu verzeichnete Pittsburgh Paint im vergangenen Jahr einen Umsatz von circa 2 Milliarden US-Dollar.

Trotz der Herausforderungen, die durch die schwankende Konsumstimmung bedingt sind, hält Henkel an seiner Jahresprognose fest. CEO Carsten Knobel erwartet ein moderates organisches Umsatzwachstum am unteren Ende der prognostizierten Bandbreite von 1 bis 2 Prozent. Das Unternehmen zeigt sich zuversichtlich, dass die Gewinne dank eines intern eingeführten Effizienzprogramms stabil bleiben werden.