Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat bei einem offiziellen Besuch in Hessen die zentrale Bedeutung des Finanzmarktes für das wirtschaftliche Wachstum und die Altersvorsorge in Deutschland hervorgehoben. Während eines Treffens in der Zentrale der Deutschen Bank betonte Merz, dass der Kapitalmarkt ein wesentlicher Motor für das wirtschaftliche Potenzial Deutschlands darstellt. Er erläuterte, dass privates Kapital eine entscheidende Rolle beim geplanten Ausbau der nationalen Infrastruktur übernehmen müsse.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ansprachen von Merz war die Altersvorsorge. Er betonte, dass die gesetzliche Rente weiterhin als grundlegende Absicherung fungieren solle, jedoch ergänzte er, dass die stärkere Integration von privater und betrieblicher Altersvorsorge unvermeidlich sei. Merz verwies darauf, dass Deutschland gegenüber anderen Ländern, die solche Modelle bereits erfolgreich implementiert haben, aufholen müsse. Dabei hob er erneut die Relevanz des Kapitalmarktes in diesem Kontext hervor.
Während seines Aufenthalts in der Frankfurter Zentrale der Deutschen Bank kam Merz mit hochrangigen Vertretern des Frankfurter Finanzplatzes zusammen. Zu den Gesprächspartnern zählten Christian Sewing von der Deutschen Bank, Bettina Orlopp von der Commerzbank, Stephan Leithner von der Deutschen Börse und Joachim Nagel von der Bundesbank. Die Gespräche fanden vor dem Hintergrund der Arbeiten der sogenannten Rentenkommission statt, die sich mit der Erarbeitung von Reformvorschlägen bis zum Jahr 2026 befasst.
Dieser Besuch in Frankfurt markierte den Abschluss von Merz' Antrittsbesuchen in allen 16 Bundesländern. Begleitet wurde er von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein, der in seinen Ausführungen die Bedeutung der Gesprächstermine unterstrich und auf Merz' kürzliche Verhandlungen zur Situation in der Ukraine in Berlin verwies. Dies verdeutliche, so Rhein, die hohe Wertschätzung, die Hessen sowohl in wirtschaftlicher als auch in politischer Hinsicht zuteilwerde.