Die Bundesregierung zieht in Erwägung, den Fußballenthusiasten dieses Sommers eine verlängerte Nachtschwärmerei zu ermöglichen. Anlässlich der kommenden Fußball-Europameisterschaft steht ein Verordnungsentwurf des Bundesumweltministeriums im Raum, der es Städten und Gemeinden erlauben soll, die nächtlichen Feierlichkeiten auszuweiten. Eine entsprechende Lockerung der Vorschriften für die Nachtruhe wird in Betracht gezogen, um Fanfeste und Public Viewing während des Heimturniers, welches einen Monat lang von Mitte Juni bis Mitte Juli stattfindet, zu erleichtern.
Diese Maßnahme würde es Fußballbegeisterten ermöglichen, die Spiele und das damit verbundene Gemeinschaftserlebnis auch in den späten Abendstunden intensiv zu genießen. Laut Bundesumweltministerin Steffi Lemke soll die sogenannte Public-Viewing-Verordnung den lokalen Behörden Flexibilität bieten, solche Veranstaltungen zu genehmigen und dem Publikum eine erlebnisreiche Zeit zu ermöglichen. Die Vorfreude auf das sportliche Großevent in Deutschland sei groß, und die Regierung möchte mit dieser Regelung einen Beitrag dazu leisten.
Die Regelungen sollen allerdings nicht flächendeckend gelten, sondern flexibel handhabbare Rahmenbedingungen schaffen. So bleibt die Entscheidungskraft über die Genehmigung einzelner Veranstaltungen in den Händen der Kommunen. In den zehn offiziellen Austragungsorten, wo die UEFA eigene Fanzonen betreibt, könnte es durch die großzügigen Bildübertragungen zu Lärmbelästigungen kommen, die in den Nachtstunden besonderes Augenmerk benötigen. Die Regierung strebt daher an, normierte Ausnahmeregelungen zu schaffen, die den Schutz der Nachtruhe in Einklang mit dem Veranstaltungselan bringen. Die genaue Ausarbeitung dieser Verordnung wird erwartet, sobald das Kabinett in der kommenden Woche weitere Schritte unternimmt.
In der Diskussion um die mögliche Flexibilisierung der nächtlichen Ruhezeiten spiegelt sich die deutsche Leidenschaft für den Fußball wider, während zugleich ein Ausgleich für die Bedürfnisse der Ruhe suchenden Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden soll. Die Entscheidung fällt zeitnah, sodass die Sommermonate in Fußballdeutschland auch nachtaktiv gefeiert werden können.