20. November, 2025

Märkte

Französische Handelsverbände verklagen Shein wegen Wettbewerbsverstößen

Zwölf prominente französische Handels- und Industrieverbände haben angekündigt, rechtliche Schritte gegen die weithin bekannte Billig-Onlineplattform Shein einzuleiten. Unterstützt von rund 100 französischen Marken streben diese Verbände an, das Unternehmen aufgrund von Vorwürfen unlauteren Wettbewerbs gerichtlich zur Rechenschaft zu ziehen. Den Verbänden zufolge verstoße Shein gegen die in Frankreich bestehenden gesetzlichen Vorschriften, was zu einer erheblichen Verzerrung des Wettbewerbs führe. Diese unlauteren Geschäftspraktiken gefährden nicht nur die Existenz lokaler Firmen, sondern stellen auch eine Bedrohung für die Arbeitsplatzsicherheit und die regionale Wirtschaft dar.

Das Handelsgericht in Aix-en-Provence wird im kommenden Jahr die Forderungen nach Schadensersatz prüfen und darüber verhandeln. Diese gerichtlichen Auseinandersetzungen ziehen eine landesweite Aufmerksamkeit auf sich, da Shein alle Vorwürfe vehement zurückweist und die geplante Klage als einen strategischen Boykottversuch konkurrierender Unternehmen betrachtet. Shein argumentiert, dass die Maßnahmen im Gegensatz zum französischen und europäischen Wettbewerbsrecht stünden, das primär die freie Wahl der Konsumenten fördern soll.

Parallel dazu hat die französische Regierung mehrere Verfahren gegen Shein angestoßen und droht gar mit der Blockierung der Plattform innerhalb Frankreichs. Eine umfangreiche Kontrolle am Pariser Flughafen führte kürzlich ans Licht, dass ein beachtlicher Teil der Shein-Lieferungen nicht mit den geltenden gesetzlichen Bestimmungen konform war. Weiterhin hat die jüngste Eröffnung des ersten physischen Shein-Geschäfts in Paris für erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt, begleitet von Protesten seitens Kritiker, die gegen die Geschäftsstrategien und Praktiken der Plattform mobil machen.

Ergänzende Kontroversen wurden entfacht durch Medienberichte, die auf den Verkauf von Sexpuppen mit kindlicher Optik und von Waffen, die einer Genehmigung bedürfen, hinweisen. Diese Vorwürfe werfen zusätzliches Licht auf die Praktiken des Unternehmens und dürften die öffentliche Diskussion über die Handelspraktiken von Shein weiter anheizen.